Thailand trifft weitere Vorsichtsmaßnahmen gegen Schweinegrippe

Taxifahrer sollen Schutzmasken tragen

Als Vorsichtsmaßnahme gegen die Schweinegrippe teilt die Stadtverwaltung Bangkoks 100.000 Schutzmasken an Taxifahrer und Touristen ab Freitag den 1. Mai aus.

„Jeder Taxifahrer sollte diese Masken tragen, wenn er Passagiere befördert“ fordert die stellvertretende Gourverneurin Bangkoks, Dr. Malinee Sukavejworakit. Gouverneur Sukhumbhand Paribatra versicherte ebenfalls, das Masken an Touristenunterkünfte und in Touristenvierteln Bangkoks verteilt werden sollen.

Unternehmer in Bangkok wurden aufgefordert, die Stadtverwaltung oder das Gesundheitsministerium über die Telefonnummer 02 354 18 36 oder die 24-Stunden Hotline 1669 zu kontaktieren, falls ihnen verdächtige Personen auffallen.

Als mögliche Sympthome der Schweinegrippe werden Schnupfen, Atembeschwerden, Fieber und Erschöpfung genannt.

Entwarnung – die Schweinegrippe hat Thailand noch nicht erreicht!

Das Chulalongkorn Krankenhaus gab Entwarnung in einem verdächtigen Fall. Eine Frau wurde nach einer Mexikoreise mit genannten Symptomen eingeliefert. Nach einem Labortest stellte sich heraus, daß die Frau an einer gewöhnlichen Grippe erkrankt sei. Sie werde bald aus dem Krankenhaus entlassen. 

Kein Schwein kann etwas dafür – Fleischproduzenten fordern Umbenennung!

In der Zwischenzeit diskutiert man in Expertenkreisen eine Umbennung der Krankheit. Der Name Schweinegrippe oder Schweineinfluenza sei nicht gerechtfertigt! Die Diskussion hat seine Berechtigung – das Virus geht zwar von Schweinen als Träger aus, jedoch werden diese nicht krank. Der Ausbruch der Krankheit und dessen Namen schädigt nach Angaben von Fleischproduzenen ihr Geschäft, da Kunden aufgrund des unpassenden Namens im Glauben sind, Schweinefleisch sei kontaminiert und ihren Konsum auf andere Fleischarten verlagern.

Der Konsum von Schweinefleisch gilt nach derzeitigen Stand der Wissenschaft als unbedenklich! Die Krankheit wird nicht durch Lebensmittel übertragen!

In den Medien fallen daher derzeit neue Begriffe wie „Mexikanische Grippe“ oder „Virus A/H1N1“ für die Viruserkrankung.  

Thailand ist Austragungsort des Treffens der Gesundheitsministers der ASEAN

Indes gibt sich Thailand engagiert im Gesundheitswesen. Thailand wird im nächsten Monat Veranstalter für das Treffen der ASEAN Gesundheitsminister sein, um die regionale Kooperation zu stärken. Das Treffen trifft am 7. und am 8. Mai statt – die ASEAN Staaten Brunei, Burma, Kambodscha, Laos, Indonesien, Philippinen, Malaysia, Singapur, Thailand und Vietnam werden der Konferenz beiwohnen. Hauptpunkt der Konferenz soll ebenfalls die Schweinegrippe sein.

„Thailand habe sich in den letzten Jahren vorbildlich in Punkto Viren- und Seuchenbekämpfung wie Hühnergrippe und SARS bewiesen“, verkündete Premierminister Abhisit Vejjajiva auf einer Pressekonferenz.

Es sollte jedoch angemerkt werden, daß gerade die Hühnergrippe in Thailand niemals komplett ausgerottet wurde – in regelmäßigen Abständen liest man immer noch von Infektionen.    

Thailand schickt 5000 Gesichtsmasken nach Mexiko

Die thailändische Regierung erklärte sich bereit, Mexiko im Kampf gegen die Seuche zu unterstützen. Im Rahmen des Hilfsprogrammes sollen 5.000 Schutzmasken sowie Desinfektionsmittel nach Mexiko verschickt werden. Die Hilfsmittel sollen von der thailändischen Botschaft in Mexiko verteilt werden. Des weiteren erklärte man sich bereit, in Mexiko lebende Thais im Notfall auszufliegen, falls sich die Lage verschlimmert.

Produktion von Medikamenten läuft auf Hochtouren

Auch im Pharmasektor rüstet man auf gegen eine Pandemie. Die Regierung orderte zusätzlich die Produktion von einer Million Antivirus Tabletten an, um im Notfall den Bedarf decken zu können. Die Weltgesundheitsbehörte WHO änderte die Warnstufe der Pandemie bezüglich der Schweinegrippe von 4 auf 5. Alle Nationen weltweit sind aufgerufen, sich auf eine grössere Seuche vorzubereiten und demensprechende Maßnahmen zu ergreifen. Derzeit verfügt man insgesammt über 3,2 Millionen Tabletten – diese sollen auf 4,2 Millionen aufgestock werden und können im Notfall 400.000 Kranke versorgen.

Da sich jedoch das Virus immer weiter verbreitet, rechnet man damit, dass die WHO schon zeitnah die Warnstufe 6 ausrufen könnte. In den meisten Infektion verläuft die Krankheit sehr milde – die Patienten sind in wenigen Tagen wieder gesund. Auch bei den 3 infizierten Deutschen besteht zur Stunde keine Lebensgefahr. tn, bp, spiegel