Straßenschlacht im Touristenviertel Patpong
Der Tumult brach aus, als Beamte des Wirtschaftsministeriums in den Nachtmarkt von Patpong eindrangen, um Straßenhändler welche kopierte Markenware anbieten zu verhaften und deren Ware zu beschlagnahmen.
Ungefähr 200 Händler und 50 Beamte waren in dem Vorfall involviert. Unmittelbar nach der Razzia stürmten 20 mit Knüppeln bewaffnete Männer auf die Beamten zu und verletzten zehn von ihnen. Eine Person wurde schwer verletzt. Der Mob feuerte ebenfalls mehrere Warnschüsse in die Luft. Erst nach Eintreffen der Polizei beruhigte sich die Lage.
Viele Touristen, welche sich in dem Viertel bei ihren Einkäufen befanden flüchteten sich in Panik nach den Schüssen in nahegelegene Hotels. Laut Zeugenaussagen vor Ort dauerten die Krawalle etwa eine Stunde.
Zehn Händler wurden wegen Verkauf von gefälschter Markenware verhaftet und zur Polizeistation im Bezirk Bang-Rak gebracht. Die gefälschte Ware – mehrheitlich Textilien und Handtaschen wurde ebenfalls eingezogen.
Später in der Nacht tauchten mehrere hundert Verkäufer vor dem Polizeirevier auf, um gegen die Beamten Anzeige zu erstatten. Reportern teilten sie mit, sie wären von den Beamten des Wirtschaftsministeriums angegriffen worden. Vier verhaftete Händler wurden in der Zwischenzeit auf Kaution wieder freigelassen.
Weitere Razzien angekündigt
Wirtschaftsminister Alongkorn Ponlaboot verkündete bei einer Pressekonferenz im Fernsehen, daß in der nächsten Zeit im Abstand von zwei Tagen weitere Razzien durchgeführt werden und forderte die Bevölkerung auf, ruhig zu bleiben – diese Maßnahmen seien nötig.
Erst vor einer Woche hatte die USA Thailand zu wenig Inititive zur Bekämpfung der Markenpiraterie vorgeworfen – Thailand führt die „Schwarze Liste“ der Länder mit extensiver Produktpiraterie an. Wie der Vorfall in Patpong zeigt, ist eine Bekämpfung dieser nicht ganz ungefährlich. ts,bp, manager