Die Sondereinheit der Polizei, das Department of Special Investigations (DSI) teilte mit, sechs Polizisten angeklagt zu haben, die im Juli 2004 einen Teenager in Roi Et mißhandelt und aufgehängt haben sollen.
Ferner will das DSI weitere Ermittlungen in einem Fall aufnehmen, in dem 21 junge Menschen in Kalasin getötet worden waren.
Diese Schritte könnten eine Welle von Beschwerden auslösen, weil vor fünf Jahren Tausende im Drogenkrieg erschossen worden waren. Fünf Jahre hatte das DSI wegen des Todes des 17jährigen Kiattisak Thitboonkrong ermittelt, der im Juli 2004 erhängt aufgefunden worden war. Nach der Befragung von 100 Zeugen ist das DSI zu dem Ergebnis gekommen, daß sechs Polizisten den Teenager vorsätzlich ermordeten. Ein Sprecher des DSI sagte, die Ermordung von Kiattisak sei ein klarer Verstoß gegen Menschenrechte. Der junge Mann war laut Autopsiebericht bewußtlos geschlagen und anschließend aufgehängt worden – laut Meinung des DSI von sechs Polizeibeamten, die nun angeklagt werden sollen.
Die verdächtigen Polizisten stellten sich am 20. Mai, bestritten die Vorwürfe und wurden nach Hinterlegung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt. Entgegen sonstiger Gewohnheiten in bezug auf verübte Verbrechen, wurden die Namen der Polizisten nicht veröffentlicht.
Auch andere Verbrechen durch die Polizei in Kalasin sollen laut DSI aufgedeckt werden. Mindestens 21 Teenager sollen in der Provinz während des Drogenkrieges zwischen 2003 und 2005 auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sein. Die Fälle verliefen immer nach demselben Muster: Wie Kiattisak wurden die Teenager verhaftet, einer unbekannter Dritter hinterlegte Kaution, die Teenager kamen frei und verschwanden spurlos. Später wurden ihre Leichen gefunden. Die Mörder konnten von der lokalen Polizei nicht ermittelt werden… Die Familien von acht Opfern haben bislang beim DSI Beschwerde eingelegt und drängen auf Ermittlungen.
Menschenrechtskommissionen sprechen von einem Durchbruch. Familien der Opfer würden nun endlich ermutigt, Gerechtigkeit zu verlangen und Ermittlungen zu fordern.
Im Drogenkrieg starben über 2500 Menschen, die Behörden hatten immer behauptet, die Täter seien Drogenhändler, die Konkurrenten aus dem Weg geräumt hätten. bp