Tot am Strand: Deutsche Polizei tappt im Dunkeln

Der Tod des 22jährigen soll durch Ertrinken eingetreten sein, obwohl das Opfer „erhebliche Verletzungen im Gesicht“ davongetragen habe.

Wie das zusammenpaßt, das fragt sich nicht nur die deutsche Staatsanwaltschaft. Die zuständigen Ermittlungsbehörden in München seien diese Informationen bislang nur mündlich überliefert worden. Deshalb sei beispielsweise noch völlig unklar, ob der junge Mann die schweren Gesichtsverletzungen vor oder nach dem Eintritt des Todes davongetragen hat. Wurde er möglicherweise bewußtlos geschlagen und dann ertränkt?

Die Staatsanwaltschaft in München wartet auf den schriftlichen Obduktionsbericht. Da man den thailändischen Kollegen aber nicht über den Weg traut, soll in Deutschland eine zweite Obduktion durchgeführt werden, sobald die Leiche überstellt worden sei, heißt es.

Die Polizei in Thailand geht offenbar davon aus, daß es sich um eine Gewalttat handeln könnte. Deshalb wird weiterhin wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ ermittelt.

Das ist auch der Grund, warum ein junger Mann aus dem Kreis Ebersberg weiter von den Behörden festgehalten wird. Der 21jährige hatte ebenso wie das Opfer erst einen Tag vor der Todesnacht im Briza Resort und Spa in Khao Lak nördlich der Ferieninsel Phuket eingecheckt. Die beiden Touristen waren enge Freunde – aber keineswegs ein Paar, wie in thailändischen Medien spekuliert wurde.

Die zwei Oberbayern feierten bis in die Nacht hinein zusammen mit jungen Thailändern ausgelassen am Strand. Am nächsten Morgen gegen 6.30 Uhr wurde die Leiche am Strand entdeckt. Der Tod soll mindestens sechs Stunden vorher eingetreten sein.

Die Angehörigen des Verdächtigen sind nach Thailand geflogen, um dem jungen Mann Beistand zu leisten. ovb