„Händler des Todes“ wird nicht an USA ausgeliefert

Bout wird nicht an die USA ausgeliefert. Ein thailändisches Gericht lehnte es am 11. August ab, den berüchtigten russischen Geschäftsmann („Händler des Todes“) der amerikanischen Justiz zu überstellen. Die Entscheidung gilt als Rückschlag für die USA, denn er wurden wurde von US-Agenten 2008 unter einem Vorwand nach Bangkok gelockt, um ihn dort festzunehmen.

Dem Richter zufolge haben die US-Behörden nach der Urteilsverkündung 72 Stunden Zeit, um Berufung einzulegen. In diesem Fall würde Bout vorerst weiter in Auslieferungshaft festgehalten. Anderenfalls würde er auf freien Fuß gesetzt.

Der ehemalige russische Luftwaffenoffizier soll Vorbild für den Spielfilm „Lord of War“ mit Nicolas Cage in der Rolle eines skrupellosen Rüstungshändlers gewesen sein. Er gilt unter anderen als Waffenlieferant für den früheren liberianischen Diktator Charles Taylor, der heute wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht steht. Ferner soll Bout die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) sowie andere Aufständische und Diktatoren in Asien und Afrika mit Waffen versorgt haben.

Nach seiner Festnahme strengten die USA ein Auslieferungsverfahren gegen Bout an. Während diverser Anhörungen hat Bout sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen. Er sei ein Geschäftsmann und habe in Thailand über den Verkauf von Flugzeugen verhandeln wollen. AP, Focus