Gedankenverbrecher werden bestraft

Abhisit soll laut dieser Aufnahme angeblich gesagt haben, Gewalt gegen die Demonstranten über die Songkran-Feiertage in Bangkok anzuwenden. Der Premier bestreitet das und sagt, die Aufnahme sei getürkt und aus verschiedenen Bruchstücken sinnverfälschend zusammengesetzt worden.

Die Verhaftung der beiden Angestellten am 30. August fand aufgrund eines Haftbefehls des Kriminalgerichts vom gleichen Tage (Sonntag) statt. Vorwurf: Verbreitung falscher Tatsachen über das Internet.

Erste Verhöre sollen ergeben haben, daß die beiden die Aufnahme nicht gefälscht haben. Sie hätten den Clip per E-Mail weitergeschickt, nachdem sie eine CD mit der Aufnahme erhalten haben. Die Polizei fahndet nun nach den Urhebern.

Warnung

Die Polizei warnte die Bevölkerung davor, den Audioclip per E-Mail zu versenden. Wer dabei erwischt wird, muß mit einer Festnahme rechnen und wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Kommentar:

Ob der Audioclip echt ist oder nicht, soll hier gar nicht das Thema sein. Wenn der Premierminister sagt, die Aufnahme sei gefälscht, dann mag es so sein.

Vielmehr geht es darum, daß die Polizei Leute verhaften kann, weil sie eine E-Mail verschickt haben. Was wird den Verdächtigen zur Last gelegt? Ein Gedankenverbrechen? In Nord-Korea? China? Burma? Nein, in Thailand 2009… tn, ThailandCrisis