Er will Mitarbeiter auf seine Seite bringen, damit THAI dann gemeinsam „gegen den Einfluß von Politikern und gierige Führungskräfte kämpfen“ können.
THAi sei erst dann wieder „smooth as silk“ (sanft wie Seide), wenn Politiker die Geschäftsführung den Geschäftsführern überlassen und sich nicht ständig einmischten.
Es gab einmal eine Zeit, da galt THAI als beste Fluglinie der Welt, sagte Piyasvasti. Aber das ist lange her. Wie vom TIP berichtet, rutschte THAI 2009 im internationalen Ranking von Platz 4 auf Platz 10 ab.
THAI sei von Vetternwirtschaft zerfressen. Das ginge von dem Ankauf über Flugzeuge bis hin zur Bestellung von Geschäftsführern (bzw. Entlassung dieser), und das hänge von deren Parteibuch ab.
Piyasvasti selbst wurde mit Hilfe der Demokratischen Partei Präsident von Thai Airways. Die Demokraten haben das Finanzministerium inne, Hauptaktionärin von THAI, das Transportwesen liegt in Händen des Koalitionspartners Bhumjaithai Party. Ohne den Zuspruch beider Parteien hätte Piyasvasti seinen Job nicht bekommen.
THAI würde nun als ein „Club für Privilegierte“ gelten, so Piyasvasti, und das müsse aufhören.
Die Freiflüge für Führungsmitglieder sollen stark eingeschränkt werden (ca. 50%). Pro Jahr bekommen sie 15 Freitickets, „normale“ Angestellte nur zwei Freiflüge jährlich. Keine Airline der Welt sei so großzügig, sagte Piyasvasti.
Ferner soll bei Freiflügen ein Upgrading nur noch erhältlich sein, wenn auch Sitzplätze zur Verfügung stehen (bisher erfolgt ein automatisches Upgrading). Es soll zukünftig deutliche Beschränkungen geben, was die Mitnahme von Übergepäck betrifft.
Piyasvastis Vorgänger versetzten etwa 100 Mitarbeiter auf inaktive Posten, d. h. sie werden für Untätigkeit bezahlt. Die Versetzungen könnten rückgängig gemacht werden.
Aufgabe von Flugrouten
Gegen den Druck von Politikern wird THAI ab 1. März mehrere Inlandsflüge an andere Fluggesellschaften abgeben. So wird Thai Airways von Bangkok aus nicht mehr nach Phitsanulok und Ubon Ratchathani fliegen sowie von Chiang Mai aus nicht mehr nach Mae Hong Son. Diese Flugrouten bringen laut Piyasvasti nur Verluste.
Geschäftsleute und Politiker, die diese Routen fliegen, haben bereits beim Transportministerium interveniert, weil sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sind. Bp