Armee besetzt Bankenviertel

Hinter Stacheldraht und Metallabsperrungen haben Soldaten im Banken- und Büroviertel von Bangkok Stellung bezogen. Die mit Maschinengewehren ausgerüstete Armee wollte so eine Besetzung des Gebiets durch die Opposition verhindern. Augenzeugen schätzten ihre Anzahl auf 2000. Ein Armeesprecher bestätigte, daß die Soldaten mit scharfer Munition ausgerüstet seien – anderenfalls sich der Einsatz um ein Himmelfahrtskommando handeln würde.

Ein Armeesprecher forderte die Rothemden auf, weder Kinder noch alte Leute in vorderer Linie demonstrieren zu lassen, der UDD wird vorgeworfen, menschliche Schutzschilde zu benutzen.

Das Vorgehen der Streitkräfte werde schrittweise von sanft auf massiv gesteigert. Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn sagte, die Sicherheitskräfte hätten klaren Befehl, eine Ausweitung der Proteste auf andere Viertel zu verhindern – dazu gehört auch die Silom Road.

In Fernsehinterviews zeigten sich einige Bürger Bangkoks erleichtert über die starke Militärpräsenz. Sie würden sich nun „sicherer“ fühlen. Es gab jedoch auch Stimmen, die den Einsatz der Armee im Finanzzentrum kritisierten. Die Fronten würden sich weiter verhärten.

UDD-Führer Natthawut Saikua drohte am 19. April damit, das Militär in die Kasernen zurückzudrängen, denn das gewaltige Militäraufgebot der Regierung im Bankenviertel der Hauptstadt gebe Grund zu großer Sorge um die Sicherheit der Rothemden.

Es gebe Berichte über umfangreiche Verstärkungen seitens des Militärs, was darauf hindeute, daß dieses vermutlich die Demonstration gewaltsam auflösen dürfte, sobald sich die Gelegenheit dazu ergäbe.

Der UDD-Führer behauptete, daß mit den Demonstranten sympathisierende Armeeoffiziere Einzelheiten über die Bewegungen des Militärs an die UDD weitergegeben hätten, worauf diese dann eine große Anzahl Demonstranten mobilisiert habe, die sich den Soldaten entgegenstellen sollten. Das Militär habe daraufhin seine Taktik geändert und rings um die Demonstranten Barrikaden errichtet.

„Falls immer weiter Verstärkungen eintreffen und die Zahl der Soldaten dort zu groß wird, könnte die Silom Road zu einem Schlachtfeld werden“, sagte Herr Natthawut. dpa, Reuters, spon, bp