Bangkok: Mauern gegen Hochwasser

Bereits 3700 Kilometer des kombinierten Netzwerkes von knapp 6500 Kilometern wurden bisher gereinigt, gab Herr Sanya, Leiter der Abteilung für Abwasser und Kanalisation bekannt.

Rund 80% der für die Verstopfung von mehr als 1000 kleineren Kanälen verantwortlichen gesehenen Wasserhyazinthen (der TIP berichtete bereits in anderen Fällen über das Wesen dieser „Räuber“) seien bereits entfernt worden, ließ er wissen.

Allerdings würden die Arbeiten durch „Vermüllung“ erheblich verschärft werden, mehrere Millionen Tonnen Müll seien bereits aus Flüssen, Kanälen und dem Entwässerungssystem gefischt worden. Ein achtlos weggeworfener Reifen, den Arbeiter aus einem der Kanäle entfernen mußten, hatte zu Störungen an einer Wasserpumpe mit einem Wert von mehreren Million Baht geführt, sagte er weiter.

Die BMA überprüfe auch die Effizienz der Pumpwerke, im Falle von Notwendigkeiten könnten rund 1100 mobile Pumpen eingesetzt werden, um Wasser aus überfluteten Gebieten abzusaugen.

Die Monsunzeit, die häufig schwere Regenfälle mit sich bringt, hat nun begonnen und wird bis Oktober andauern. Wenn Regenfälle in Bangkok innerhalb der ersten 15 bis 30 Minuten eine Niederschlagsmenge von 60mm in der Stunde überstiegen, könne es zu Überschwemmungen kommen und bis zu zwei Stunden dauern, ehe das Wasser abliefe, führte er weiter aus.

In den Monaten September und Oktober drohe erhöhte Überschwemmungsgefahr durch abfließende Wasser aus dem Norden, was zu Überflutungen des Chao Phraya-Flusses führe. Ein Flutüberwachungszentrum wurde schon im April eröffnet. Das Zentrum hat mehr als 700 Mitarbeiter auf 50 Bezirke verteilt und bereits zusätzliche Wasserpumpen in niedrig gelegenen Gebieten installiert.

Herr Sanya gab bekannt, daß Mauern mit einer Länge von 77 Kilometer entlang den Ufern des Chao Phraya errichtet wurden, die das Wasser aufhalten und so viele der Gemeinden in Ufernähe vor mehrfachen Überschwemmungen schütze sollen. Er gab zu bedenken, daß auch das Entwässerungssystem ständig erweitert werden müsse, um so mit dem kontinuierlichen Wachstum der Stadt mitzuhalten.

Das Meteorologische Institut hat für einige Regionen des Landes verstärkte Regenfälle in den kommenden Tagen angekündigt, auch über ein Auffrischen der Winde rund um den Golf von Thailand wurde berichtet. Ein südwestlicher Monsun, der derzeit die Andamanen und Thailand überquert, solle zu zunehmenden Niederschlägen im unteren Teil der Zentralebene und den östlichen und südlichen Regionen beitragen. bp