Demonstrationen: Die Rothemden sind zurück

Es handelt sich bei den angekündigten Protesten um die erste Massenzusammenkunft der Rothemden nach der blutigen Niederschlagung der Demonstrationen in Bangkok am 19. Mai.

Geplant sind Demonstrationen u. a. vor Gefängnissen am 17. September, ein Autokonvoi von Bangkok nach Chiang Mai am 18. September und eine Großveranstaltung in Chiang Mai am 19. September.

Bereits zuvor warnte Premierminister Abhisit wie berichtet die Bevölkerung, daß nach Geheimdienstinformationen Mordanschläge auf führende Politiker und Attentate auf Bangkoks U-Bahn geplant seien. Sicherheitskräfte reagieren nervös. Anfang September gab die Polizei bekannt, sie habe für 464 besonders gefährdete Objekte in Bangkok aufgrund der angespannten Sicherheitslage verstärkte Schutzmaßnahmen angeordnet – Regierungsgebäude, Stationen der U-Bahn und der Hochbahn, Wohnungen von Spitzenpolitikern.

130 dieser gefährdeten Objekte wurden in Hochsicherheitszonen verwandelt: Sie werden im Umkreis von 400 Metern durch Polizei und Militär abgeschirmt. Patrouillen in Uniform demonstrieren Stärke. Zusätzlich sind an den Brennpunkten Spezialeinsatzkräfte in Zivil postiert. „Für den Notfall halten wir noch zehn zusätzliche Einsatzkommandos bereit“, erklärte Polizeisprecher Piya Utayo.

Nachdem die in Bangkoks Innenstadt verschanzten Rothemden vor vier Monaten von Polizei und Militär mit Waffengewalt zum Aufgeben gezwungen und 19 ihrer Anführer verhaftet worden waren, wollen sie nun mit einer Massendemonstration beweisen, daß ihre Kraft ungebrochen ist.

Obwohl in Bangkok noch der Ausnahmezustand gilt, hat die Regierung die Massendemonstrationen genehmigt. Doch Polizei und Militär sind in den Alarmzustand versetzt worden. Jeweils 1800 Polizisten sollen in Chiang Mai und in Bangkok dafür sorgen, daß die Protestmärsche friedlich ablaufen.

Eines der Ziele der Rothemden könnten die über 100 Gefängnisse im Land sein, dort soll gegen die Inhaftierung der Rothemden-Führer demonstriert werden.

Die Gefängnisdirektoren wurden angewiesen, besondere Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der Gefängnismauern zu ergreifen. 252 Rothemden-Führer bzw. Sympathisanten sollen in 17 Gefängnissen in der Hauptstadt und anderen Provinzen einsitzen. bp, spon