TIP. Pattaya. Wie eine englischsprachige Online-Zeitung aus Pattaya zuerst berichtete, erhielt die zuständige Polizeistation in Banglamung den Anruf eines Wachmanns des Rattanasuk Inn. Der meldete den Tod eines deutschen Gastes. Nachdem das Zimmermädchen vergeblich versucht habe, durch Klopfen in das Zimmer des Deutschen zu gelangen, hätte diese den Wachmann informiert. Das Personal vermutete einen Unfall und der Wachmann verschaffte sich über den Balkon des Nachbarn Zugang in das Zimmer des Deutschen. Dort fand er den Mann tot auf seinem Bett.
Die Polizei fand im Zimmer ein Blutdruckmeßgerät, medizinische Tabletten, sowie mehrere Sexfilme auf DVD. Der Tote lag mit dem Rücken auf dem Bett, nur mit einer Unterhose bekleidet. Auf dem Bildschirm lief immer noch einer der Sexfilme von einer DVD.
Die Polizei vermutet, dass der Deutsche gesundheitliche Probleme hatte und der Sexfilm zu aufregend für ihn war. Anscheinend habe sein Herz versagt, so die Polizei. Ein Fremdverschulden schließen die Beamten derzeit aus. Wie üblich, wurde seine Leiche zur Autopsie freigegeben und die deutsche Botschaft informiert.
Die eigentliche Nachricht ist indes einmal mehr der menschenverachtende Umgang heimischer und ausländischer sogenannter Journalisten mit derartigen Meldungen. Niemand scheint in diesem Lande davor zurückzuschrecken, unbekleidete Leichen abzulichten, ein Paßbild dabenebzustellen und das ganze sofort mit vollem Namen und Adresse zu publizieren.
Man erinnert sich: Im Juni 2009 starb in Pattaya ein Deutscher, über den ebenfalls in den Medien, nicht nur in Thailand, sondern zum Beispiel auch in der Bild Zeitung, mit voller Namensnennung und Paßbild in sensationeller Weise berichtet wurde. Angeblich sollte der Tote an seinem Gebiß erstickt sein.
Als sich später alle Vermutungen einschließlich des von einigen Medien behaupteten "Rotlicht-Umfeldes" des Toten als unwahr herausgestellt hatten, unter anderem aufgrund einer Obduktion, versuchte die Tochter des Toten von "Bild" eine Richtigstellung zu erreichen. Vergeblich. Der von den Medien verzapfte Unsinn steht bis heute immer noch samt Bildern im Internet. "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" läßt grüßen. Wieder einmal.