Bangkok: Berittene Polizisten auf dem Sanam Luang

Sobald das Sonnenlicht schwächer wird, machen sich die Polizisten mit den beiden Pferden auf den Weg. Eines ist weiß, das andere schwarz. Offiziell nennen Beamte das „die neuen Farben des Sanam Luang“.

Die Pferde, die als Polizeioffiziere zu betrachten sind, gehören zur/der Bangkoker Polizei und stehen kurz vor ihrer Pensionierung: zwei Jahre Dienst müssen die Gäule noch verrichten.

Ihr Dienstplan umfaßt den Schutz der königlichen Familie, die Teilnahme an königlichen Zeremonien sowie jetzt die Bewachung des Sanam Luang zum Sonnenuntergang.

Die Polizeipferde sehen ihrer Pensionierung entgegen, weil sie nach einem Ritt im Stehen ihre Knie durchsacken lassen, berichtete der polizeiliche Pferdetrainer.

Die Polizeipferde sollen für eine sicherere Atmosphäre auf dem Sanam Luang, dem Platz des Königs, sorgen. Der war, wie der TIP berichtete, im Juli letzten Jahres geschlossen und für 180 Mio. Baht renoviert worden. Der Platz war nach Einbruch der Dunkelheit zu einem Sammelbecken für Obdachlose und Prostituierte geworden, dies soll jetzt nach der Wiedereröffnung nicht mehr geschehen.

Diese – in Stadtbeamtensprache „berüchtigten Elemente“ – seien unerwünscht, und da kämen die berittenen Polizisten gerade recht, weil diese zu dem neuen Look des Platzes passen. Die Polizeipferde würden nicht nur für Sicherheit sorgen, so der Bangkoker Vize-Gouverneur Teerachon Manimaiphibul, sondern sie seien auch eine Touristenattraktion.

Zur Zeit gibt es bei der Bangkoker Polizei 20 Pferde, die Hälfte befindet sich allerdings schon im Ruhestand. Weil es sich bei ihnen um große Tiere handelt, hätten Kriminelle Angst vor ihnen.

Die beiden auf den Sanam Luang abkommandierten Pferde drehen täglich zwischen 17 und 19 Uhr ihre Runden. Sie und ihre Reiter haben neben der Bewachung des Platzes weiterhin die Aufgabe, für die Kameras Einheimischer und Touristen zu posieren. bp, tr