Mit dem Ansteigen des Wassers steigt auch die Trockenheit in den Kassen der Gewerbetreibenden

pp Bangkok. Wie die lokale Presse treffend formuliert, folgt nach der großen Überschwemmung die noch größere Trockenheit. Mit den fehlenden Bier- und Schnapslieferungen schwindet auch die Zahl der Touristen und Einheimischen in den Vergnügungsvierteln. Die Betreiber der Bars, Pubs, Clubs und Karaokebetriebe berichten von einem 70-prozentigen Umsatzrückgang.

Einheimische hätten die Stadt verlassen oder andere Sorgen, als sich in Bars rumzutreiben, Touristen würden zwar kommen, aber auch hier ist die Zahl stark zurückgegangen, berichtet ein bekannter Nachtclubbesitzer.

Auch das sonst so beliebte Patpong Vergnügungsviertel scheint wie leergefegt zu sein. Ein Reporter berichtet nicht nur von leeren Lokalen, sondern auch von einem Jazz-Konzert im Sheraton Grande Sukhumvit, bei dem die Band vor wenigen Leuten auftrat.

Das Kasikorn Research Centre rechnet mit fehlenden Einnahmen in der Tourismusbranche von etwa 15-25 Milliarden Baht.

Der Minister für Tourismus, Chumphon Sinlapa-acha, sagte, die Ankünfte am Flughafen Suwannaphum seien auf ca. 70 Prozent des normalen Verkehrs zurückgegangen. Das angestrebte Ziel von 19 Millionen Thailandbesuchern im Jahr 2011 könne man wohl nicht mehr erreichen. Der Minister rechnet damit, daß gut eine Millionen Menschen aufgrund des Hochwassers umdisponiert haben oder zu Hause geblieben sind.

Die Tourismusbranche beschäftigt mehr als zwei Millionen Menschen, von denen jetzt viele arbeitslos sind oder sich um ihre eigenen Familien kümmern müssen.

Einige Barbesitzer sind über die Informationspolitik der Regierung verärgert, berichtet die Presse weiter. Die Geschäftsleute sind sich nicht sicher, ob sie der Regierung applaudieren oder sie kritisieren sollen. Ihrer Meinung nach bleiben die Besucher aus, da sie von der Regierung verschreckt und verängstigt wurden. „Seit drei Wochen haben wir fast keine Besucher mehr“, meldet ein verärgerter Barbesitzer, „obwohl wir hier immer noch im Trockenen sitzen, bleiben die Gäste aus. Wir mußten viele Servicekräfte vorübergehend zu ihren Verwandten aufs Land schicken, da wir sie im Moment nicht bezahlen können. Dort können sie zumindest ihren Verwandten oder der Familie helfen“.