In Bangkok ist der umstrittene Hochwassertest angelaufen

Wie bereits letzte Woche von uns berichtet, hat die Stadtverwaltung BMA und das Wasseramt den umstrittenen Hochwassertest am Mittwochnachmittag gestartet.

Die Behörden wollen mit dem Test überprüfen, ob und wieviel Wasser über die östlichen und westlichen Kanäle um Bangkok herum geleitet werden kann. Dabei kam es wiederholt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Stadtverwaltung Bangkoks und Mitarbeitern der Regierung.

Der Minister für Wissenschaft und Technologie Plodprasop Suraswadi, der auch der Chef des WFMRC ist sagte, daß sich die Bewohner Bangkoks keine Sorgen machen müssen. Man würde nur rund 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ablassen. Die Nennkapazität würde aber bei gut 60 Kubikmeter Wasser pro Sekunde liegen. Deshalb würde es definitiv keine Überschwemmungen an den Kanälen und Flüssen geben.

Dr. Art-ong Jumsai na Ayudhya, ein angesehener thailändischer Wissenschaftler, der mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa und mit Wasser-Experten in der Vergangenheit zusammen gearbeitet hat, war allerdings der Meinung, die Regierung sollte in diesem Monat auf den Hochwassertest verzichten.

Das Meteorologische Institut hat bereits unabhängig von den Tests für diese Woche mehrmals schwere Regen- und Niederschläge angekündigt. Erst gestern wurde wieder offiziell vor kommendem Unwetter gewarnt. Diese Warnung wurde heute auf der Webseite des Meteorologischen Instituts wiederholt.

Premierministerin Yinglak Chinnawat sagte vor der Presse, daß der Test völlig ungefährlich sei und jederzeit abgebrochen werde könne. Das bewußt inszenierte Hochwasser würde von den Experten genau beobachtet. Zusätzlich habe man viele Sicherheitskameras installiert und könne den Ablauf des Wassers am Bildschirm kontrollieren.

Sollten wider Erwarten irgendwelche Probleme auftreten, könne man sofort eingreifen und den Zufluß stoppen.

Der Wissenschaftsminister Plodprasop bestätigte die Aussage seiner Premierministerin und fügte hinzu, daß man die Tests unbedingt jetzt durchführen müsse. Wenn das Hochwasser wie gewohnt im Oktober kommt, wäre es zu spät, sagte Plodprasop. Jetzt können wir noch wertvolle Informationen sammeln und den Abfluß des Wassers genau kontrollieren.

Er fügte hinzu, daß die Tests ja nur bis zum Freitag laufen und man natürlich die Bevölkerung über die Ergebnisse auf dem laufenden halten will. Er rechnet aber nicht damit, daß es irgendwelche Schwierigkeiten geben werde.