Wer schießt auf die Demonstrierenden Kautschukbauern?

pp Nakhon Si Tammarat. Ersten Berichten zufolge feuerte eine Gruppe bewaffneter Männer gegen 3 Uhr am Sonntag mehrere Schüsse in eine Gruppe der protestierenden Kautschuk- und Palmöl-Erzeuger. Die Gruppe stand vor dem Bahnübergang an der Ban Toon-Cha-uat Straße als plötzlich die Schüsse fielen.

Der 29-jährige Sirichai Boonnuwong wurde unter dem Auge und in die Brust getroffen. Obwohl die Sanitäter binnen Minuten vor Ort waren, konnten sie den Mann nicht retten. Er erlag später seinen Verletzungen.

Der 25-jährige Herr Sithisak, der ebenfalls in der Gruppe der Demonstranten an dem Bahnübergang stand, wurde von einer Kugel in den Hals getroffen. Er wurde von den Sanitätern sofort in ein Krankenhaus gebracht.

Nach dem Angriff, forderten die Demonstranten die Regierung auf, die Verantwortung für den Vorfall zu übernehmen, unabhängig davon, wer den Angriff tatsächlich durchgeführt hat.

Die Demonstranten sagten, die Regierung müsse zur Rechenschaft gezogen werden, weil der Protest ja auf ihr Versagen bei den Verhandlungen zurückzuführen sei. Schließlich sei die Regierung schuld, dass die Gummipreise so tief gefallen wären.

Bisher konnte nicht genau gesagt werden, wer und warum die Schüsse auf die Demonstranten abgefeuert wurden. Die ermittelnden Beamten gehen bisher von zwei verschiedenen Theorien aus.

Es könnte sich um eine Gruppe Demonstrierender handeln, die den Protest verschärfen und weiter Unruhen stiften wollen. Es könnte sich aber auch genauso gut um Einheimische Dorfbewohner handeln, die die Proteste in ihrem Gebiet satt haben und die Demonstranten vertreiben wollen.

Die Demonstranten hingegen gaben zu bedenken, dass die Schüsse auch von Sicherheitskräften vor Ort abgefeuert worden sein könnten.

Die Demonstranten haben die Regierung erneut aufgefordert, einen neuen Vertreter für weitere Gespräche zu senden. Als Termin dafür wurde der Montag, der 2. September 11 Uhr festgesetzt. Sollte sich bis dahin niemand für weitere Gespräche gemeldet haben, wurde der Regierung mit weiteren Konsequenzen gedroht. Welche das sein sollten, ließen die Sprecher aber offen.

Unabhängige Beobachter befürchten nun, dass sich die Stimmung der Protestler durch die heimtückischen Schüsse weiter „aufheizen“ könnte. Bedingt dadurch könnte die Gewaltbereitschaft der Demonstrierenden ebenfalls weiter zunehmen.

Rong Boonsuayfan, ein Wissenschaftler der Walailak Universität in Nakhon Si Thammarat, sagte, die Regierung habe die Tür für die Demonstranten geschlossen. Sie habe es versäumt, rechtzeitig zu reagieren und würde viel zu langsam auf die Demonstrierenden und ihre Forderungen eingehen. Das würde die ganzen Verhandlungen nur noch komplizierter machen.

"Das Verhalten der Regierung ist unverantwortlich. Sie ist schwach weil sie viel zu langsam reagiert“, sagte Suriyasai Katasila, ein Koordinator der Gruppe der Grünen Politik. Er forderte die Behörden auf, die Schuldigen für den Mordanschlag so schnell wie möglich zu finden und zur Verantwortung zu ziehen. Der Angriff habe die Chance für weitere Verhandlungen zwischen den Demonstranten und der Regierung ruiniert, sagte er weiter.

Außerdem so betonte er, habe die Yinglak Chinnawat Regierung die Proteste an zwei Standorten im Bezirk Cha-uat Bezirk für zehn Tage erlaubt, sagte Herr Suriyasai. Während die Leute in der Heimat in großen Schwierigkeiten seien, führte er weiter an, sei die Ministerpräsidentin nur mit ihren Auslandsreisen beschäftigt. Sie sei nicht einmal auf die Idee gekommen, die Demonstranten selber zu besuchen oder mit ihnen zu sprechen.

Am Sonntag hatten die Behörden und die örtliche Polizei die Gerüchte der Demonstranten, die Schüsse könnten von Staatsbeamten gewesen sein, ausdrücklich abgelehnt. Polizeichef Ronnapong Saikaew betonte, das man bereits die Ermittlungen aufgenommen habe und in ein paar Tagen klarer sehen würde.

Der Nationale Polizeichef Adul Saengsingkaew hat am Sonntag eine 100.000-Baht Belohnung für Hinweise, die zu den Verhaftungen der Angreifer führen würden, in Aussicht gestellt.

Der Gouverneur von Nakhon Si Thammarat, Herr Wiroj Jiwarangsan, hat ebenfalls eine Geldprämie von 50.000-Baht für die Ergreifung der Täter angeboten.