pp Bangkok. Am Abend des 22. Dezembers hatte Suthep bei seiner Rede angekündigt, dass man am nächsten Tag die Kandidaten für die Neuwahlen im Februar 2014 an ihrer Registrierung im Thai-Japan-Stadion gewaltfrei hindern werde.
Dazu zogen mehrere Gruppen, unter anderem auch an der Siegessäule ab und machten sich auf den Weg zum Stadion. In der Nacht trafen dort mehr und mehr Anti-Regierungsdemonstranten ein und blockierten so den Zugang zum Stadiongelände.
Gegen 7 Uhr am frühen Morgen wurde in den lokalen TV Nachrichten gemeldet, dass es trotz der Blockaden viele Parteien und Kandidaten geschafft hatten, sich in die Liste einzutragen. Gegen 8.30 Uhr meldete Richard Barrow, dass sich bisher 26 Parteien registrieren wollen. Acht hätten dies bisher aber erst geschafft. Neun weitere Parteien hätten bereits Klage bei der Polizei eingereicht.
Derweil treffen immer noch mehr und mehr Demonstranten aus allen Richtungen am Stadion ein. Gegen 9 Uhr macht sich eine weitere Gruppe der Demonstranten daran und blockiert das zuständige Polizeirevier Din Daeng. Hier sollen sich bereits mehrere Kandidaten befinden, die es nicht geschafft haben, auf das Stadiongelände zu kommen.
In den TV-Nachrichten wurde dann gemeldet, dass man kurzerhand eine „Wahlregistrierung“ auf der Polizeistation zugelassen habe. So konnten sich schließlich auch die dort von den Demonstranten eingekesselten Kandidaten in die Liste eintragen.
Bis 11 Uhr wurde es dann ruhig rund ums Stadion. Gegen 11.20 Uhr meldet dann Richard Barrow über seinen Twitter-Kanal, dass es hinter der Polizeistation Explosionen gegeben habe und rauch zu sehen sei. Nur fünf Minuten später fielen dann an der Kreuzung Din Daeng alle Signalanlagen aus.
11.33 Uhr. Augenzeugen berichten von vier Schüssen an der Polizeistation Din Daeng. Bisher ist allerdings unklar, ob es Schüsse waren. Laut Medienberichten soll es sich wie Gewehrfeuer angehört haben.
Dann tauchen Berichte auf, nachdem die Demonstranten die Wohnungen der Polizeibeamten vom Strom getrennt haben. Dabei behaupten die Regierungsgegner, dass aus den Wohnungen der Beamten drei Schüsse auf sie abgefeuert wurden. Meldungen über Tote oder Verletzte gab es keine.
Kurz vor 12 Uhr melden die Medien, dass sich auch vor dem Hauptquartier der DSI eine große Menschenmenge versammelt. Offenbar sind die Regierungsgegner nicht damit einverstanden, dass das DSI die Konten der Protestführer eingefroren hat.
12.30 Uhr. Die Demonstranten sind durch die Polizeiabsperrung gebrochen und befinden sich jetzt bereits vor dem Haupteingang des DSI.
14 Uhr. Die Regierungsgegner haben es offensichtlich geschafft, in das Hauptquartier der DSI einzudringen. Zumindest wird in den Medien ein Bild präsentiert, auf dem sich die Besatzer im Presseraum der DSI zeigen. An den Wänden haben sie ein Plakat mit den Worten: „Wo bist du, Hundegesicht“ befestigt.
Laut Medienberichten sollen die Demonstranten gegen Abend das Hauptquartier der DSI wieder verlassen haben.
Abschließend kann man den gestrigen Tag wie folgt zusammenfassen:
Yinglak kehrt als Nr. 1 der Phak Phuea Thai-Partei zurück
Die Phak Phuea-Thai-Partei hat Premierministerin Yinglak Chinnawat als Spitzenkandidatin ihrer Parteiliste für die nächste allgemeine Wahl platziert.
Frau Yinglak, die derzeit amtierende Übergangs-Premierministerin, hatte sich zuvor der Presse gegenüber verweigert zu bestätigen, ob sie für die Phak Phuea-Thai-Partei antreten wird, wie sie es in der 2011-Wahl getan hat.
Anti-Regierungs-Demonstranten, geführt vom „Volks-Komitee für die Absolute Demokratie mit dem König als Staatsoberhaupt“ (kurz PCAD), haben Yinglaks Wahlaufruf für die neue, am 2. Februar 2014 vorgesehene Wahl, zurückgewiesen. Die PCAD-Führer fordern, dass eine nicht gewählte „Volksvertretung“ gegründet wird, um die thailändische Politik “zu reformieren”, bevor je wieder eine Wahl stattfinden kann.
Der Aufruf, die 2014-Wahl zu boykottieren, war von der Democrat-Party gut geheißen worden.
Die PCAD-Demonstranten haben auch das Thai-Japanese-Stadium, die Wahl-Registrierstelle in Bangkok belagert, um die politischen Parteien davon abzuhalten, dass sich ihre Kandidaten in die Wahllisten eintragen können.
Einige Demonstranten eröffneten Kontrollstellen am und ums Stadion und durchsuchten Medien-Fahrzeuge.
Dennoch haben es Vertreter von vielen Parteien, einschließlich der Phak Phuea-Thai-Partei sowie Presseleute geschafft, um 3Uhr nachts ins Stadion zu gelangen, als viele Demonstranten selig schliefen.
Es gab unglaubliche Szenen, weil viele Kandidaten über die Körper der schlafenden, nichtsahnenden Demonstranten steigen mussten, um ins Stadion zu gelangen.
Die Phak Phuea-Thai-Partei (PTP), die von Taweesak Anakphan und Ekthanat Intrrod vertreten wurde, ist wie verlautet sogar vor 3 Uhr morgens in das Stadion gelangt und konnte erfolgreich die Informationen ihrer Kandidaten zur Registrierung vorlegen.
Spitzenvertreter der Phak Phuea-Thai-Partei, wie Jarupong Ruangsuwan, Vorsitzender der Partei, Prompong Nopparit, Poomtham Vechyachai und
Sompong Amornwiwat kontrollierten die Situation in der Nähe vom Registrierungs-Treffpunkt.
Sie haben sich schließlich dafür entschieden, ihre Vertreter damit zu beauftragen, die Registrierungen vorzunehmen, anstatt selber ins Stadion zu gehen, nachdem sie über die Schwierigkeiten erfahren haben, auf das Gebäude zu gelangen.
Die Phak Phuea-Thai-Partei-Liste sieht wie folgt aus:
1. Frau Yinglak Chinnaeat
2. Herr Somchai Wongsawat
3. Herr Jarupong Ruangsuwan
4. Herr Surapong Tovichakchaikul
5. Herr Chaikasem Nitisiri
6. Herr Chalerm Yubamrung
7. Herr Sanoah Tianthong
8. Herr Pracha Promnok
9. Herr Phongthep Thepkanjana
10. Herr Plodprasop Suraswadi
11. Herr Phokin Phalakul
12. Herr Sompong Amornvivat
Die weitere Liste der Kandidaten der Pheu-Thai-Partei ist nicht sofort verfügbar.
Andere, kleinere politische Parteien, konnten sie ebenfalls für die Wahl registrieren, wie die Bhumjaithai Party (BJT), die Chart Samakkee Party, die Rak Thailand Party, die Thai Maha Pattana Party, und die Democratic Party (nicht zu verwechseln mit der Democrat Party, der Haupt-Oppositions-Partei, die die Wahl boykottiert).
Zusätzlich haben sich später Vertreter von einigen politischen Parteien im Din Daeng Polizeirevier darüber beschwert, dass die Demonstranten versucht haben, sie davon abzuhalten, ins Thai-Japanese Stadium rein zu gehen. Das Blockieren oder die Störung des Wahlprozesses ist nach thailändischem Gesetz strafbar.
Quelle: Forum.Thailand-TIP.com, BanglokPost, KhaosodOnline