pp Bangkok. Während der Demonstrationen in Bangkok sind immer wieder Händler aufgetaucht, die angeblich selbst gebastelte Schusssichere Westen für 700 Baht an die Demonstranten verkaufen. Dabei werden bis zu 40 lagen alte Röntgenbilder übereinander gelegt und zu einer Weste verarbeitet.
Experten können nur den Kopf schütteln und raten dringend davon ab, einer solchen Weste sein Leben anzuvertrauen. Tests haben eindeutig ergeben, dass diese Westen ineffektiv sind und keine Kugel stoppen können. Ein Treffer könnte für die Personen nach wie vor tödlich enden.
Die Bangkok Post Zeitung von Sonntag hat verschiedene Tests mit den angeblich Schusssicheren Westen durchgeführt. In einem Video sehen sie, wie sicher diese hausgemachten 700 Baht Westen wirklich sind.
Im Experiment an einem privaten Schießstand in Pathum Thani wurden die Westen einem Test mit scharfer Munition unterzogen.
Der Schütze Herr Somchai Cherdchai verwendete dabei 9mm und .45 Munition und erklärte, dass die Hohlspitz Kugeln entwickelt wurden, um maximale Gewebeschäden zu verursachen. Er zeigte sich erschüttert darüber, wie nutzlos die Westen waren.
“ Es ist beängstigend. Jeder, der von einer dieser Kugeln getroffen wird, kann getötet werden“.
Im Test wurden die Bedingungen mit rohem Schweinefleisch simuliert. Experten bestätigen, dass Schweinegewebe physiologisch sehr nahe an das menschliche Gewebe herankomme. In jedem Test wurden bis 20 kg Schweinefleisch hinter den Westen befestigt. Dann eröffnete ein professionellen Schütze das Feuer, um die Genauigkeit zu gewährleisten.
Selbst mit der Kevlar Version erwies sich der Röntgenfilm als unwirksam. Für die Prüfung der Kevlar-Weste, feuerte Somchai fünf .45er Kugeln aus einer Entfernung von 15m. Alle fünf Kugeln wurden von den 26 Lagen des Röntgenfilms in der Frontplatte angehalten.
“Die Kugeln sind zwar nicht in das Fleisch eingedrungen“, erklärte Somchai, aber das Fleisch wurde stark beschädigt. Die Organe eines Menschen würden in jedem Fall ebenfalls starke Beschädigungen davontragen“, sagte er.
Die letzte Prüfung machte er mit einer Weste aus reinen Röntgenfilmen. Somchai feuerte ebenfalls fünf .45er Kugeln aus 7 Meter Entfernung auf die Weste. Alle fünf Kugeln drangen durch die Frontplatte der Weste, durch die Röntgenfilme und durch das Schwein und landeten in der Rückseite der Weste. „Hier wäre jeder Mensch sofort tot“, bestätigte Khun Somchai.
Anan Jandontri, ein ehemaliger Armee Freiwilliger aus Pak Thong Chai in der Provinz Nakhon Ratchasima, verkauft Kevlar Westen mit Röntgenfilm an die Anti-Regierungs-Demonstranten in Bangkok. Er sagte, dass er während seiner Zeit in der Armee gelernt habe, diese Westen zu bauen.
Herr Anan behauptete, er habe seine Westen mit einem echten M16““ gegen einen Stapel von etwa 40 Röntgen-Filme getestet. Neun Kugeln wurden aus 20m Entfernung auf die Westen abgefeuert. Alle Kugeln wären in der 15.ten Schicht des Films stecken geblieben.“ Dann haben wir begonnen, diese Art von Weste an die Demonstranten an der vordersten Front zu verteilen,“ sagte er.
Herr Anan verteilt die Westen kostenlos an einigen Sicherheitswachen. Andere verkaufte er für 700 Baht an Demonstranten. Er habe rund 100 Westen kostenlos verteilt, 400 wurden verkauft, sagte er.
Timothy Huxley, Geschäftsführender Direktor des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in Singapur, sagte es gibt einen Großstadtmythos in Thailand, dass mehrere Schichten Röntgenfilm einen Schutz gegen Kugeln bietet.
“Die Hauptattraktion dabei ist, dass ein vermeintlich Schutzmantel mit Röntgen-Filmen nur einen Bruchteil einer richtigen Kevlar Ausrüstung kostet,“ sagte er.
„Unsere Sorge ist, dass, wenn [morgen] die Situation der Gewalt steigt, viele Menschen denken, sie sind geschützt. Dabei sind sie viel verwundbarer, als sie denken.“
Die Demokratischen Volks Reform Komitee Demonstranten begann mit der Herstellung und der Verteilung der Westen während der Massenkundgebungen am Ende des letzten Monats an drei Standorten: Ratchadamnoen Avenue, um das Regierungsgebäude und auf der Makkhawan Rangsan Brücke. Frauen hatten sich mit ihren Nähmaschinen zusammen getan, und die Westen genäht. Eine Gruppe von männlichen Demonstranten war pausenlos dabei und hat alte Röntgen-Filme für die Westen zusammengeschnitten.
Diese Westen wurden nicht verkauft, sondern kostenlos an die Demonstranten ausgegeben. Am Ende des Tages wurden sie wieder eingesammelt.
Immer wieder wurden Demonstranten werden, Tuchmaterial und Röntgen-Filme zu spenden.
Herr Ben Barry, Senior Ausbilder für Landkrieg an der IISS in London, sagte, dass die Röntgenblätter nicht viel Schutz bieten. “Statt Schutz gegen scharfe Munition bieten diese Westen nicht“, sagte er. Sie können vielleicht die Schmerzen von Schlagstöcken oder Gummigeschossen lindern“.
“Um gegen Hochgeschwindigkeitsmunition, wie die von Gewehren und Maschinengewehren, bei Entfernungen von bis zu 600 m, die selbst noch in Kevlar Westen eindringen abzufangen, brauchen sie gehärteten Stahl oder Keramik“.
Herr Huxley sagte: “Der Test bestätigt ziemlich schlüssig, dass auch dann, wenn die Röntgenfilme mit Kevlar kombiniert werden, bilden sie keinen oder nur wenig Schutz gegen Schüsse.“