Betteln, die hohe Kunst des Händeaufhaltens!

pp Nakhon Pathom. Der 63-jährige Khun Aiam Cambhiranon aus Saraburi leidet an einer Kinderlähmung und spricht immer nur in kurzen Sätzen. Bereits letztes Jahr berichtete der Thailand-TIP über den sparsamen Bettler.

Khun Aim sitzt jeden Tag auf dem Weg zum Wat Rai Khing, einem der wichtigsten Tempel in der Region, und lächelt die vorübergehenden Passanten nur an. Der Mann gilt als sehr höflich und freundlich und hat noch nie jemanden direkt um eine Spende angebettelt.

Seit Jahren sitzt Khun Aim nun vor dem Tempel und spendet Jahr für Jahr seine Einnahmen an den Tempel. Im April 2011 sorgte der Bettler das erste Mal für Aufsehen. Damals spendete er dem Tempel 400.042 Baht. Der Tempel kaufte damals dafür Lotusblumen und gab sie an die Gläubigen weiter.

2012 hat Khun Aim seine Spende an den Tempel mehr als verdoppelt und konnte bereits 999.999 Baht dem Abt des Tempels übergeben. 2013 überstieg der von ihm gespendete Betrag bereits die Millionenhöhe.

An diesem Wochenende war es wieder soweit. Am Samstag überreichte der bescheidene Mann rund zwei Millionen Baht an den Tempel. dabei sind das noch nicht einmal seine gesamten Einnahmen. Nach eigenen Angaben spendet Herr Aim auch noch zwischen 100.000 und 200.000 Baht an andere Tempel in der Region.

Wie Khun Aim selber gegenüber den Medien erklärte, fließen an einem normalen Werktag zwischen 3.000 bis 4.000 Baht in seine Edelstahlkassette. Am Wochenende kommen wesentlich mehr Besucher zum Wat Rai Khing. Gut 5.000 bis 10.000 Besucher pilgern dann zu dem beliebten Tempel.

Da klettern die gespendeten Gelder der Gläubigen schlagartig an und es kommen zwischen 20.000 bis 40.000 Baht zusammen. Herr Aim legt jeden Baht auf die Seite und sammelt es in großen Plastiksäcken. Einmal im Jahr spendet er dann dieses Geld an die Tempel in der Region.