pp Phuket. Wer auf Phuket Urlaub machen und gemütlich auf einer Sonnenliege oder auf einem Stuhl in der Sonne ausspannen möchte, hat es nicht leicht. Was an einem Tag erlaubt ist, kann am nächsten Tag schon wieder verboten sein. Die Touristen fühlen sich verunsichert und sind verärgert über die wechselnden Anordnungen der Behörden.
Die Verwirrung auf Phuket ist perfekt, die Touristen sind verunsichert, empört und ratlos. Sollen oder müssen sie nun eine Liege oder einen Stuhl am Strand mieten oder sich selber einen kaufen? Liegt es an der Farbe der Stühle oder am Wetter, dass sie an einem Tag erlaubt und am nächsten Tag schon wieder verboten sind? Wer hat hier überhaupt das sagen? Der Bürgermeister, die Polizei oder gar das Militär?
Je nachdem, wen sie fragen, erhalten sie natürlich auch unterschiedliche Antworten. Jeder hat oder will das sagen haben, dass scheint hier nur eins der Probleme zu sein, warum niemand mehr so richtig durchblickt.
Der neuste Einfall der Behörden, Flugblätter mit den Worten „Kein Sommertraum am Strand“ könnte fast tatsächlich so gemeint sein. Jeder Tourist, dem dieses Flugblatt in die Hand gedrückt wurde, musste überlegen, warum träumen am Strand auf Phuket seit neuestem verboten ist.
Erst einen Tag später, nachdem die Presse die sprachgewandten Behörden auf diesen Fehler aufmerksam machte, wurden die Flugblätter neu gestaltet und lauten jetzt: „Keine Strandliegen. Stellen sie keine Strandliegen an den Strand“.
Diese Blätter wurden nun erneut an den Stränden verteilt und empören die Touristen. Oberstleutnant Akanit von der Polizei in Patong berichtet gegenüber der PhuketGazette, dass viele Touristen verärgert sind und auf die Barrikaden gehen. Die Polizeibeamten, die den Touristen erklären müssen, dass weder Liegen noch Stühle am Strand erlaubt sind, haben keine leichte Aufgabe.
Viele Touristen sind zu Recht verärgert und ziehen mit ihren Stühlen wieder ab. Dabei schwören sie den Beamten, dass sie nie wieder nach Phuket kommen. Andere haben sich zu kleinen Gruppen zusammengefunden und weigern sich, den Strand zusammen mit ihren Liegen und Stühlen zu verlassen. Einige Touristen sollen die Beamten weinend angefleht haben, eine Ausnahme zu machen, berichtet Oberstleutnant Akanit. Dabei sind die Polizisten nur die ausführenden Organe der Behörden und haben keinen Einfluss auf die wechselnden Befehle von oben.
In den letzten Tagen tauchen immer mehr Bilder und Videos in den sozialen Netzwerken auf, auf denen die Touristen ihrer Wut freien Lauf lassen. Die meisten von ihnen kommen zu dem gleichen Entschluss, „Nie wieder Phuket“.
„Seit wir diese neue Regelung am 12. Februar eingeführt haben, hören wir die Beschwerden der Touristen jeden Tag“, berichtet Oberstleutnant Akanit. Allerdings, so behauptet er spalten sich die Touristen in zwei Gruppen, da auch Besucher dabei sind, die das Liegestuhlverbot an den Stränden begrüßen.
„Unsere Beamten bleiben höflich und zeigen Verständnis für die Bedürfnisse der Touristen“, sagt Khun Akanit. „Aber die Touristen müssen auch verstehen, dass wir nur unsere Befehle zu befolgen haben“.
„Thais die ins Ausland reisen, müssen sich ebenfalls an die Gesetze des Landes halten, das sie gerade besuchen“, sagte er weiter. „Warum wollen sich die Ausländer in Thailand nicht auch an unsere Gesetze halten“?
Frau Chalermluck von der Tourismusbehörde auf Phuket erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass sie durch die aktuellen Vorfälle sehr besorgt ist über die Auswirkungen auf den Tourismus.
„Ich versteh die Touristen, vor allem die älteren Menschen. Sie können sich nicht einfach in den Sand legen. Sie brauchen eine Liege oder einen Stuhl, auf dem sie bequem Platz nehmen können“.
„Auf der einen Seite beschweren sich die Touristen über unsere mangelnde Durchsetzung der Befehle, auf der anderen Seite beschweren sie sich ebenfalls, wenn wir unsere Pflicht tun“, sagte sie weiter. „Dieses Problem kann die Tourismusindustrie auf Phuket schwer beschädigen“.
Obwohl Frau Chalermluck das Stuhlverbot der Politiker bestätigte, hat sie sich in einem Gespräch an Gouverneur Nisit gewandt. „Ich habe bereits mehrfach mit Herrn Nisit über dieses Problem gesprochen. Ich verlange, dass wir für die älteren Touristen Strandliegen oder Stühle zulassen. Diese Stühle und Liegen könnten in den 10 % Abschnitten am Strand erfolgen, in den auch die Anbieter erlaubt sind. Das würde sowohl den Touristen, als auch der Öffentlichkeit gerecht werden“, erklärte sie.
„Allerdings“, erklärte sie weiter, „müssen die Behörden für Phuket noch eine Lösung finden. Alle relevanten Stellen sollten sich zusammensetzen und über eine zufriedenstellende Lösung für alle diskutieren. Die Lösung könnte irgendwo in der Mitte liegen“, sagte sie.