Phuket. Im März dieses Jahres hatte der Australier Mark Pendlebury bei einem Streit den Türsteher eines Nachtclubs in Patong mit einem Messer getötet. Viele Augenzeugen hatten damals ausgesagt, dass der Australier in Notwehr gehandelt habe.
Der Australier hatte sich in einen Streit zwischen Ausländern und dem Personal des Nachtclubs eingemischt und wollte den Streit per Video festhalten. Dabei geriet er selber in die Schusslinie der Türsteher die ihn aufforderten, seine Videoaufnahmen zu stoppen.
Dabei kam es zu einem Streit mit dem 25-jährigen Türsteher Sanya Khueawaengmon des Nachtclubs Tai Pan, der dann von dem Australier mit einem Messer niedergestreckt wurde. Der Australier flüchtete anschließend vom Tatort und wurde wenig später von der Polizei verhaftet.
Bei seiner Verhandlung auf dem Landgericht Phuket erkannte das Gericht, dass Herr Pendlebury von Natur aus kein gewalttätiger Mensch ist und bei ihm keine Fluchtgefahr besteht. Deshalb ließ sich das Gericht auf eine Kaution von 500.000 Baht ein und ließ den Australier wieder frei.
In der Zwischenzeit hatten die Beamten weitere Zeugen befragt und auch die Aufnahmen der Sicherheitskameras in der Gegend überprüft. Die Zeugenaussagen und die Videoaufnahmen bestätigten die Angaben des Australiers.
Das körnige Video ist nicht besonders klar aber soll laut der Presse eindeutig zugunsten des Australiers sein und seine Aussage bestätigen. Herr Pendlebury steht zunächst auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Nachtclubs. Es scheint so, als habe er eine Kamera oder ein Mobilfunktelefon in der Hand mit dem er Aufnahmen von dem Streit zwischen den ausländischen Gästen und dem Türsteher macht.
„Das Videomaterial, das wir im Moment nicht für die Öffentlichkeit freigeben zeigt Hernr Pendlebury zwischen einer Gruppe von Männern. Er wird von ihnen angegriffen, bevor er sein Messer zieht und versucht, sich vor den Angreifern zu verteidigen“, sagte Oberstleutnant Jessada Saengsuree von der Polizei in Patong gegenüber der Phuket Gazette.
„Obwohl die Polizei keine weitere Anzeige gegen Herrn Pendlebury erstattet, werden wir seinen Fall an die Staatsanwaltschaft übermitteln. Der Staatsanwalt wird sich entscheiden müssen, ob er unserer Meinung ist oder gegen den Australier Anklage erhebt“, sagte Oberstleutnant Jessada weiter.
„Sollte der Staatsanwalt nicht mit der Meinung der Polizei in Patong übereinstimmen, werden wir weiter in dem Fall ermitteln“.
Außerdem fügte er hinzu, dass sich die beiden Parteien untereinander geeinigt hätten. „Wie werden aber keine Details über die Vereinbarung zwischen den beiden Parteien bekannt geben“, sagte er weiter.
Der Rechtsanwalt von Herrn Pendlebury bestätigte ebenfalls, dass sich der Australier mit der Familie von Herrn Sanya geeinigt habe. Die Familie habe eingesehen, dass Herr Pendlebury nicht mit dem Kampf begonnen habe.
„Mehr kann ich zu dem Fall noch nicht sagen, da der Vorfall zunächst noch vor einem Gericht verhandelt wird“, sagte er weiter. „Ich bin mir aber sicher, dass die Polizei ihr Bestes getan hat und alle Ermittlungsergebnisse an die Staatsanwaltschaft übergeben werden“.
Ein Termin für die anstehende Gerichtsverhandlung wurde bisher noch nicht bekannt gegeben.
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