Phuket. Es ist kein Geheimnis, dass das Provinzgefängnis auf Phuket bereits seit längerem gefährlich überfüllt ist. Mit einer maximalen Kapazität von 800 Gefangenen werden in der 115 Jahre alten Anlage mehr als 3.000 Häftlinge eingesperrt.
„Das ist ein Rezept für eine Katastrophe“, berichten Insider. „Wenn es hier jemals zu einer Revolte unter den Gefangenen kommen sollte, kann sich niemand vorstellen, was dann passieren wird“.
Daher verdienen der Gefängnisdirektor und seine Mitarbeiter höchstes Lob, dass es bisher noch zu keiner Katastrophe gekommen ist und größere Störungen vermieden wurden.
Ob es auch bei diesem Zustand bleibt, bis 2018 das neue Gefängnis in Betrieb gehen kann, ist eine reine Vermutung, zumal die Population im Gefängnis immer noch weiter ansteigt.
Laut einer Entscheidung der Behörden sollen in dem neuen Gefängnis nur noch männliche Gefangene eingesperrt werden. Die weiblichen Häftlinge sollen weiter in der alten Anlage betreut werden.
Allerdings ist auch eine weitere Alternative im Gespräch. Demnach soll das alte Gefängnis als eine „Untersuchungseinrichtung“ für die Personen dienen, die zwar angeklagt aber noch nicht verurteilt wurden. In den meisten Gefängnissystem gilt immer noch die „Unschuldsvermutung“. Solange ein Verdächtiger nicht verurteilt wurde, gilt er immer noch als Unschuldig.
Mit dem bestehenden Gefängnis als „Untersuchungsanlage“ würden vor allem die Gefangenentransporte per LKW zu einer Gerichtsverhandlung wesentlich erleichtert werden. Die Transporte müssten sich nicht mehr unnötig durch die ohnehin schon überfüllten Straßen von Phuket quälen.
Der neue, 796 Millionen Baht teure Bau des Gefängnisses soll den Insassen mehr Raum bieten. Zusätzlich sollen Klassenräume für eine Berufsausbildung entstehen, die den Gefangenen den Wiedereintritt in die Gesellschaft erleichtern sollen.
Außerdem, so berichtet die lokale PhuketGazette, sollte die Regierung überlegen, wie viele von den eingesperrten Gefangenen wirklich eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen. Über dreiviertel der Insassen in den meisten Gefängnissen des Landes sitzen wegen Drogendelikten ein.
Dabei gilt es zu überlegen, ob die Häftlinge die wegen Verstoß gegen das Drogengesetz mit Drogen der Klasse V (Marihuana und Kratom) einsitzen, nicht an einem anderen Ort besser aufgehoben wären und die Behörden auch so eine Überbelegung vermeiden könnten.