Bombenleger von Bangkok hat angeblich ein Geständnis abgelegt

Bombenleger von Bangkok hat angeblich ein Geständnis abgelegt

Bangkok. Adem Karadag, oder Bilal Turk, ist der Verdächtige, der kurz nach dem Bombenanschlag in einer Wohnung in Bangkok verhaftet wurde. In der Wohnung hatten die Beamten zahlreiche Gegenstände zum Bombenbauen gefunden und vermutet, dass der Mann zumindest an der Herstellung der Bombe beteiligt war.

Am Donnerstag gab der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon bekannt, dass Karadag wahrscheinlich der seit langem gesuchte Mann in dem gelben T-Shirt ist, der am 17. August die Bombe in der Nähe des Erawan Schrein deponiert hat.

Sicherheitsquellen hatten bereits schon früher behauptet, dass Herr Karadag zugegeben habe, der gesuchte Mann in dem gelben T-Shirt zu sein. Er soll sich dazu mit einer Perücke und einer Brille getarnt haben.

Zumindest ist General Prawit in seinen Aussagen etwas vorsichtiger und sagte, dass selbst wenn der Beschuldigte die Tat zugeben würde, die Behören weitere Beweise brauchen, um ihn wirklich mit dem Bombenanschlag zu belasten.

„Er könnte einfach nur gestanden haben, weil wir Beweise gegen ihn haben. Aber wir müssen den Fall noch weiter untersuchen. Sein Geständnis hat noch nichts zu sagen“, betonte er.

Laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten soll nach weiteren Beweisen und vor allem nach einem Motiv gesucht werden. Außerdem möchte man natürlich wissen, wer tatsächlich hinter dem Anschlag steckt und wer die Hintermänner sind.

Karadag war der erste Verdächtige, der im Zusammenhang mit dem Attentat in einer Wohnung in Nong Chok am 29. August verhaftet wurde. In der Wohnung wurden zahlreiches Material zum Bau einer Bombe gefunden sodass die Beamten damals davon ausgingen, dass die Bombe möglicherweise in der Wohnung von Karadag zusammen gebastelt wurde.

Zwischendurch hatte Karadag bei einem Verhör angegeben, dass er sich zum Zeitpunkt der Explosion gar nicht in Thailand aufgehalten habe. Der nationale Polizeichef Somyot Poonpunmuang sagte, dass die Ermittler von Anfang an davon überzeugt waren, dass Herr Karadag tatsächlich der Bombenleger in dem gelben T-Shirt gewesen ist.

Da der Mann auf den Videoaufzeichnungen aber lange Haare und eine Brille trug, kamen die Ermittler zunächst zu dem Entschluss, dass er nicht der gesuchte Bombenleger ist. Dazu erklärte Polizeichef Somyot, dass der Verdächtige sein Aussehen von Tag zu Tag verändert habe.

Er fügte hinzu, dass der Verdächtige weiter verhört wird und genau in der Lage sein muss, seine Bewegungen nach dem Anschlag von einem Punkt zum anderen genau zu beschreiben. Auf die Frage, welche Beweise die Polizei verwendet habe, um den Verdächtigen zu einem Geständnis zu überreden sagte General Somyot, dass die Beamten mehrere verschiedene Beweise haben, die den Verdächtigen mit der Tat in Verbindung bringen.

Obwohl sich General Somyot weigerte, die genaue Art der Beweise zu beschreiben, wurde in Sicherheitskreisen bekannt, dass die Polizei offenbar weitere Videobeweise von Überwachungskameras im Lumpini Park gefunden habe.

Das neue Videomaterial soll den Verdächtigen in der Nähe der Toiletten mit einer Plastiktüte in der Hand zeigen. Als die Beamten die Aufnahme genauer unter die Lupe nahmen stellten sie fest, dass in der Plastiktüte ein gelbes T-Shirt war.

Am Donnerstagabend weigerte sich Polizeisprecher Generalleutnant Prawut Thavornsiri im Fernsehen zu bestätigen, dass es sich bei Herrn Karadag um den tatsächlichen Bombenleger handelt. Er sagte nur, dass sich die beiden Männer sehr ähnlich aussehen würden.

Am Donnerstag erklärte der Anwalt von Kradag gegenüber den Medien, dass sein Mandant krank sei und er im Moment nicht mit ihm sprechen könne. Außerdem sei sein Mandant sehr klein und habe abfallende Schultern. Daher sei es sehr unwahrscheinlich, dass er der Mann mit dem gelben T-Shirt ist, der auf den Videos zu sehen ist.

Ein Gefängniswärter bestätigte die Aussage des Anwalts und sagte, dass Herr Kradag eine Erkältung habe und nichts essen könne.

Der Anwalt sagte weiter, dass er sich erst am Montag wieder mit seinem Mandaten treffen und weiter besprechen würde.