Bangkok. Unter Berufung auf sogenannte Polizeiquellen hatten mehrere thailändische Medienagenturen berichtet, dass der am 29. August bei einer Razzia in einer Wohnung in Nong Chok verhaftete Adem Karadag ein Geständnis abgelegt und zugegeben hatte, der eigentliche Bombenleger (der Mann in dem gelben T-Shirt) zu sein.
Polizeichef Somyot verharmloste auf einer Pressekonferenz die Aussagen des Mannes und erklärte, dass Adem seit seiner Verhaftung immer wieder widersprüchliche Aussagen machen würde. Tatsächlich ist noch nicht einmal sicher, ob der Mann wirklich Adem Karadag heißt.
„Die Polizei ist noch nicht von der Aussage des Mannes überzeugt“, sagte Khun Somyot. „Ich bin noch nicht zu dem Entschluss gekommen, dass seine Aussage korrekt ist. Es gibt zwar Hinweise, dass seine Aussage mit bestimmten Ereignissen übereinstimmt, aber Herr Adem ändert seine Aussage bei jedem Verhör“, fügte er hinzu.
Anfänglich hatte Karadag behauptet, dass er ein eingebürgerter türkischer Staatsangehöriger sei, der ursprünglich aus Xinjiang in China stamme. Durch seinen Anwalt hatte er erklärt, dass sein Name Mohammed Bilaturk sei und er zum Zeitpunkt der Explosion gar nicht in Thailand war.
Sein Anwalt, Chuchart Kanpai sagte letzte Woche, dass sein Mandant erst am 24. August über Malaysia nach Thailand eingereist sei. Er habe dabei gehofft, in Thailand Arbeit zu finden. Ein Menschenschmuggler habe seine Reise aus der Türkei organisiert und ihn schließlich in einem Mehrfamilienzimmer in Bangkok untergebracht. Hier wurde er fünf Tage später von der Polizei entdeckt und verhaftet.
„Heute wage ich es nicht zu behaupten, dass Herr Adem tatsächlich der gesuchte Mann in dem gelben T-Shirt ist. Der Mann erzählt und an einem Tag eine Geschichte und am nächsten Tag überrascht er uns mit einer anderen Geschichte. Wenn ich heute behaupte, dass er der gesuchte Bombenleger ist, und Herr Adem seine Aussage am nächsten Tag wieder ändert, dann schädige ich nicht nur die Medien sondern auch meinen Ruf“, betonte er.
„Ich bestehe darauf, dass mein Mandant immer abgestritten hat, der Bombenleger in dem gelben T-Shirt zu sein“, sagte Anwalt Chuchart gegenüber den Medien. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass sein Mandant krank sei und einen Gefängnis Arzt aufgesucht habe. „Ich werde erst wieder am Montag mit ihm sprechen“, sagte er weiter.