Phuket. Der 44 Jahre alte Fischer Chat Ubonchinda hat sich ohne lange zu zögern im wahrsten Sinne des Wortes in den Schlamm geworfen um ein älteres norwegisches Ehepaar zu retten. Seine Heldentat wurde erst bekannt, nachdem ein Hobbyfilmer die Rettungsaktion des Fischers in einem Video in den sozialen Netzwerken veröffentlichte.
Herr Chat erzählte später den Reportern, dass er nicht ein Wort Englisch verstehe aber ihm sofort klar war, dass die beiden Ausländer in Not waren und Hilfe brauchten. Das norwegische Ehepaar wollte in einem ausgetrockneten Flussbett ein paar Fotos schießen, als sie plötzlich beide bis über die Oberschenkel im schlammigen Flussbett eintauchten.
Trotz aller Versuche der beiden, sich aus dieser misslichen Lage wieder zu befreien hatten sie keine Chance und gerieten immer tiefer in den Schlammassel. Herr Chat hatte die beiden von seinem Fischerboot aus beobachtet und eilte ihnen spontan zu Hilfe.
Als erstes „rettet“ der Fischer die Fotoausrüstung und den Rucksack der beiden und bringt ihn ans sichere Ufer. Dann eilt er zurück und kümmert sich um das hilflose Ehepaar. Zuerst versucht er den Mann aus eigenen Kräften aus dem Schlamm zu ziehen. Dabei läuft er allerdings Gefahr, selber ebenfalls immer tiefer in den Schlamm zu geraten. Auch seine Versuche die wesentliche leichtere Frau wieder freizubekommen, haben keinen Erfolg.
Schließlich legt es sich selber in den Schlick und die Ehefrau kann sich auf ihm abstützen und nach und nach ihre Füße aus dem Schlamm befreien. Dann ist der schwere Norweger an der Reihe, der den kleinen Thai als Stütze und Trittbrett benutzt und sich schließlich ebenfalls aus der misslichen Lage befreien kann. Ohne großartig lange abzuwarten, ob sich seine Hilfe vielleicht für ihn bezahlt macht, eilt Herr Chat zurück zu seinem Boot und lässt die beiden sichtlich verdutzten aber geretteten Norweger zurück.
„Die Frau konnte sich ziemlich einfach aus dem Schlamm befreien, da sie nicht so schwer war“, berichtet Herr Chat später den Journalisten. „Bei dem Mann war es allerdings nicht so einfach. Er war doch recht schwer und ich hatte Rückenschmerzen, als er mich als sein Rettungsbrett benutzte. Aber ich konnte die Schmerzen ertragen“, gibt er bescheiden zu.
„Ich habe von den beiden im Gegenzug nichts erwartet. Ich habe gesehen dass sie in Schwierigkeiten waren und mein einziger Gedanke war, den beiden zu helfen“, rechtfertigt er sein schnelles Verschwinden nach seiner Heldentat.
Das norwegische Ehepaar diese selbstlose Hilfsaktion nicht so einfach auf sich beruhen lassen und machte sich auf die Suche nach dem Fischer. Ein TV-Sender konnte den Retter schließlich aufspüren und zu einem Interview überreden. Später besuchten die beiden Norweger zusammen mit dem Bürgermeister von Krabi Herrn Chat um ihm ihre Dankbarkeit auszudrücken. Das Ehepaar überreichte ihrem Retter etwas Bargeld und konnte sich nicht oft genug bei ihm bedanken.
https://www.youtube.com/watch?v=gRYd-jMYi5Y