Facebook-Freunde betrügen thailändische Frauen um 29 Millionen Baht

Facebook-Freunde betrügen thailändische Frauen um 29 Millionen Baht

Bangkok. Frau Pornnaphat Chartphueak, eine Administratorin einer Facebook-Seite für betrogene thailändische Frauen meldete sich zusammen mit einer Gruppe von Opfern bei der Sonderabteilung der Polizei zur Unterdrückung von Verbrechen (CSD).

Die Opfer erklärten der Polizei, dass sie ihre Freunde über soziale Netzwerke kennengelernt hatten. Dabei wurden sie, nachdem sie Vertrauen zu den Männern gefasst hatten, um erhebliche Geldbeträge betrogen. Die Betrügereien reichen von 60.000 Baht bis zu einem Sonderfall, bei dem eine Frau ihrem „Freund“ insgesamt 23 Millionen Baht überwiesen hatte.

Frau Pornnaphat erklärte der Polizei, dass sich auf ihrer Webseite bereits mehr als 20 Frauen gemeldet hatten, die das Opfer von ausländischen Männern wurden. Darunter stammt die Mehrzahl der Betrüger aus Nigeria. Alle Männer waren nach dem gleichen Schema vorgegangen.

Sie hatten zunächst die Bekanntschaften der Frauen im Internet gesucht und sich mit Süßholzraspeln ihr Vertrauen erschlichen. Dabei benutzten sie falsche Identitäten und falsche Bilder, um ihre Profile auf Facebook einzurichten. Dabei gaben die meisten der Betrüger an, dass sie aus England stammen.

Wenn eines der Opfer finanzielle Probleme hatte, boten ihr die Männer an, ihnen Geld oder teure Geschenke zu schicken. Dann erklärten sie den Frauen, dass sie allerdings die Transfer oder anfallende Zollkosten selber zu tragen hätten und das Geld vorab überweisen mussten.

In der Hoffnung auf einen großen Geldbetrag oder ein paar goldene Geschenke opferten die meisten Damen ihr mühsam angespartes Geld und überwiesen den Betrügern die geforderte Summe. Natürlich kamen die angekündigten Geschenke oder Überweisungen niemals bei den Opfern an. Die meisten der Damen bemerkten erst viel zu spät, dass sie einem Betrüger auf den Leim gegangen waren.

Eines der Opfer erklärte der Polizei, dass ich Betrüger behauptet hatte ein Brite zu sein der für eine Ölgesellschaft arbeite. Er hatte ihr vor zwei Wochen eine wertvolle Geschenkesendung mit einem Handy, Gold und Bargeld angekündigt. Als das Paket geliefert werden sollte meldete sich telefonisch eine thailändische Frau bei ihr. Die Unbekannte behauptete dass sie vom Zoll sei und für die Einfuhr des Geschenks Gebühren in Höhe von 90.000 Baht zu zahlen habe.

Da dieses „Zollgebühren“ bereits vorher von ihrem Gönner nagekündigt wurden, hatte sie keine Bedenken und überwies die Summe auf ein Bankkonto. Auf diesen trick mit dem Einfuhrzoll der thailändischen Behörden sind offenbar gleich mehrere Opfer hereingefallen. Natürlich haben sie ihr Paket auch nach Zahlung der Gebühren niemals erhalten.

Die Polizei hat alle Fälle zu Protokoll genommen und warnt nicht zum ersten Mal die thailändischen Frauen vor diesen oder ähnlichen Internet-Betrügern. Ob die oder einer der Betrüger jemals gefasst werden, dürfte fraglich sein.