Analysten sagen, dass Thailand mehr und mehr militarisiert wird

Analysten sagen, dass Thailand mehr und mehr militarisiert wird

Bangkok. Analysten befürchten drei Jahre nach dem Putsch durch das Militär, das Thailand „sehr militarisiert“ wurde und weit entfernt von einer Demokratie steht. Die Analysten erklärten, dass das Militär Stil Denken und die Praktiken der Armee Thailand eher zurückhalten, anstatt das Land weiter nach vorne zu bringen.

Professor Thitinan Pongsudhirak, der Direktor des Chulalongkorn University Institute of Security und International Studies in der Political Science Faculty sagte, dass die thailändische Politik in den letzten drei Jahr immer mehr militarisiert wurde. Er begründete seine Aussage damit, das speziell in den letzten drei Jahren diverse Armee Offiziere an Schlüsselpositionen in der politischen Macht eingesetzt wurden. Das Militär hat sich damit selber zum Gesetzgeber und zum Regisseur in einem staatlichen Unternehmen befördert, fügte er hinzu.

Diese Ebene der Militarisierung und die allgegenwärtige Rolle des Militärs, wurde in Thailand seit den 1950er und 60er Jahren nicht mehr gesehen, sagte er weiter. Das Pendel zwischen der zivilen und der militärischen Beziehung hatte sich in den letzten drei Jahren deutlich zu Gunsten der Generäle gedreht.

„Es ist ganz offensichtlich, dass Thailand eine Militärregierung hat, die von einer Junta betreut wird“, sagte Professor Thitinan. „Es ist erstaunlich, dass vor langer Zeit viele Leute dachten, dass Thailand in den Prozess der demokratischen Konsolidierung war.“

„Je mehr das Militär in die Politik einbezogen wurde, desto mehr wurde seine Rolle verankert“, fügte er hinzu. Was dabei ganz klar zu sehen ist: Das Militär ist dabei, seine langfristige „Betreuung“ der thailändischen Politik durch die Ausarbeitung einer neuen Verfassung weiter zu gewährleisten und auszubauen, betonte er.

Dies, so sagte er weiter bedeutete, dass die thailändische Gesellschaft wahrscheinlich noch mehr Spannungen vor sich hat, die am Ende durch Konflikte und Konfrontation gelöst werden könnten.

In diesem Zustand der Angelegenheiten sind die zivilen Politiker aber ebenfalls Schuldige, sagte er weiter. Und zwar deswegen, weil die gewählten Politiker nicht in der Lage waren, genug Legitimität und Volksunterstützung aufzubauen, um ihre Herrschaft zu erhalten.

Wenn die Leute mehr Vertrauen in die gewählten Politiker hätten, wären die letzten beiden Staatsstreiche viel härter ausgefallen. Allerdings bedeutet das nicht, dass die militärischen Generäle auch tatsächlich besser sind, sagte Professor Thitinan.

„Nach drei Jahren ist jedoch deutlich klar, dass es keinen guten Putsch gibt. Die anfängliche Absicht der Putscher mag zwar edel gewesen sein, aber letztlich wird die Realität über ihre Macht und ihre Interessen bestimmen“, sagte er weiter.

General Ekkachai Srivilas, der Direktor des Amtes für Frieden und Governance am König Prachadipok Institut sagte, General Prayuth Chan-o-cha und sein Team wären besser dran, wenn sie die Zuordnung von Strategien und Zielen ausbauen würden. Allerdings mangelt es den militärischen Offiziere an einer entsprechenden Ausbildung oder einem entsprechendem Studium.

Das gleiche Wissen und Denken, sowie der militärische Hintergrund bedeutet, dass sich heute kaum jemand wagt, mit ihren militärischen Senioren zu streiten. Infolgedessen ist es auch sehr unwahrscheinlich, das kaum irgendeine Innovation, egal ob politisch oder sozial, sich durchsetzen wird, sagte er.

Aber die Welt ist kompliziert, sagte er weiter, so dass die alten Sätze von militärischem Wissen und Denken nicht mehr mithalten können. Die Leute des Militärs konzentrieren sich vor allem auf Sicherheitsfragen, während wir und das Land ganz andere Facetten und Überlegungen brauchen, fügte er hinzu.

Thailand ist eine Herausforderung in Bezug auf seine Strukturen, auf das Regime und noch wichtiger, auf die Qualität seiner Menschen, sagte er.

Ohne diese Tatsachen zu realisieren und die Flexibilität zu haben, ihre Denkweise anzupassen, wird es sehr wahrscheinlich sein, dass die Leute in ein neues „Schwarzes Loch“ geführt würden, erklärte er.

„Die Menschen in Thailand müssen endlich realisieren, dass das Militär nicht darauf gedrillt oder gelehrt wird, in der Politik zu arbeiten“, sagte General Ekkachai.

„Wir werden darauf spezialisiert und gelehrt, zu kämpfen und gegen unsere Feinde zu gewinnen. Aber Tatsache ist nun einmal, dass die Menschen in Thailand tatsächlich keine Feinde sind, gegen die das Militär kämpfen und gewinnen muss“, betonte er weiter.

„Das wird auch nicht dadurch möglich gemacht, indem man harte Mächte vor den Menschen demonstriert. Macht kann dir zwar helfen, Dinge zu erledigen, aber das ist nur vorübergehend“, mahnte er.

General Ekkachai glaubt, dass der militärische Plan, eines Tages aus der Politik wieder auszuscheiden, verblassen wird. Gleichzeitig sagte er, dass das Militär noch an der Macht bleiben wird, da es sich um eine Überganszeit handelt. Er schlug vor, dass die Machthaber und das Militär ihre Gedanken weiter öffnen und auch den anderen Menschen im Lande zuhören sollten.

„Es gibt eine Tatsache, dass wir alle akzeptieren müssen: Das Militär konnte noch nie mit Demokratie umgehen. Militär und Demokratie widersprechen einander schon von Natur aus. Das Militär sollte einfach von der Welt um sie herum und von Menschen um sie herum mehr lernen und besser auf sie hören“, sagte der pensionierte General.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa