Hochwasser wird faulig und verbreitet Hautauschlag und schlechte Gerüche

Hochwasser wird faulig und verbreitet Hautauschlag und schlechte Gerüche

Bangkok. Die Gemeinden und die Bewohner entlang des Chao Phraya Fluss leiden immer mehr unter dem seit Wochen andauerndem Hochwasser im Einzugsbereich des Flusses. Vor allen in der zentralen Ebene von Thailand ist das Hochwasser nach wie vor weit verbreitet und beginnt bereits faulig zu werden und schlechte Gerüche zu verbreiten.

Zu allem Übel kommt dazu, dass immer mehr Menschen durch das Hochwasser von Hautausschlägen betroffen sind und darunter leiden. Alleine in sieben Gemeinden im Bezirk Sapphaya in der Zentralprovinz Chai Nat leiden mittlerweile mehr als tausend Bewohner unter Hautauschlag und Juckreiz, melden die thailändischen Medien.

Das trübe Hochwasser veranlasste den Bezirks-Chef von Sapphaya, Herrn Prapas Wandia dazu, die entsprechenden Beamten, die für die Wasserpumpen zuständig sind damit zu beauftragen, den Wasserumlauf der Pumpen zu erhöhen und effektive Mikroorganismen (EM) ins Wasser zu sprühen, um seine Qualität zu erhöhen.

Die Beweise für die hohen Überschwemmungen werden vor allem im Bezirk Bang Ban in Ayutthaya deutlich sichtbar. Der Wasserstand, der als Hochwasserrückhaltebereich bekannt ist, hat mittlerweile die drei Meter Marke erreicht. Das ist ein Meter mehr, als die Dorfbewohner im schlimmsten Fall erwartet hatten, beichtet die lokale Presse.

Die Hauptstraße, die die Gemeinde mit dem nahegelegenen Bezirk Phak Hai verbindet, war fast unpassierbar, da die Straße gut 60 cm unter Flutwasser lag, sagte Polizei Oberst Kantaphong Nilkham, der Chef der Bezirkspolizei Bang Ban.

Die Bewohner in der Gemeinde Thai Ko im Bezirk Sam Khok der Provinz Pathum Thani waren ebenfalls schockiert, als sie von einer Massenflut überrascht wurden und ihre Häuser und Restaurants in der Nähe des Flusses seit zwei Wochen ebenfalls einen halben Meter unter Wasser stehen.

Thongplew Kongjun, der stellvertretender Direktor der Abteilung für Katastrophenprävention und -bekämpfung sagte, dass sich die Gesamtwassersituation im Chao Phraya-Fluss wahrscheinlich verbessern wird, da das Hochwasser im Chao Phraya Staudamm an der C2-Messstation im Bezirk Muang von Nakhon Sawan gemessen wurde und gestern mit 3.049 Kubikmeter Wasser pro Sekunde, niedriger als noch einen Tag vorher mit 3.059 Kubikmeter Wasser pro Sekunde lag.

Allerdings fügte er hinzu, dass das Wasser bis morgen noch leicht um ungefähr 10 cm ansteigen könnte, während der Abfluss vom Ping-Fluss über die Provinz Kamphaeng Phet in den Sakae Krang-Fluss abfließt und die Wassermenge im Chao Phraya Staudamm bis morgen noch erhöhen könnte.

Die Überschwemmungssituation im oberen Teil des Landes blieb auch gestern kritisch, da mindestens zwei größere Staudämme weiterhin überschüssiges Wasser in die Flüsse abgeben müssen, was die Überschwemmungen in den Gemeinden unterhalb der Dämme flussabwärts weiter verschärfen wird.

Um die Entwässerung zu erleichtern, sandte die Marine gestern 55 Boote die dazu eingesetzt werden sollen, um die Geschwindigkeit des Wasserflusses im Tha Chin Fluss zu beschleunigen. Es wird angenommen, dass die Motoren der Boote, während sie alle in der gleichen Richtung und Position angeschlossen sind, die Geschwindigkeit des Wassers im Tha Chin verbessern. Dadurch soll das Wasser wesentlich schneller ins Meer abfließen und folglich die gesamte Überschwemmungssituation im Chao Phraya-Becken weiter entschärfen.

Dagegen ist die Situation im Nordosten noch besorgniserregender. Der Ubonrat Staudamm in Khon Kaen hat an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 54 Millionen Kubikmeter überschüssiges Wasser pro Tag freigesetzt, nachdem der Damm bereits 122 Prozent seiner Speicherkapazität erreicht hatte.

Durch die weitere Öffnung des Damms waren die Bewohner in den tieferliegenden Gebieten gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und die Nächte in provisorisch aufgestellten Zelten zu verbringen.

Mittlerweile bekommen auch die nachgelagerten Provinzen die Auswirkungen negativ zu spüren. Nach der Überschwemmung in der Provinz Maha Sarakham floss auch das von einem Staudamm in Khon Kaen befreite Wasser nach Kalasin und überschwemmte hier ebenfalls die drei Bezirke Khong Chai, Kamalasai und Rong Kham.

Das veranlasste provinzielle Verwaltungsbeamte dazu, Sandsäcke in der Hoffnung auf die Flutwand zu legen, dass das weiter aufsteigende Wasser damit in Schach gehalten wird. Der Landeshauptmann Kraisorn Kongchalat gab zu, dass der Wasserstand im Fluss auf einen Punkt gestiegen ist, der nahe dem kritischsten Punkt des Jahres 2011 liegt, als das Land eine ähnliche große Hochwasserkrise hatte.

 

  • Quelle: Bangkok Post, Thai PBS