Pattaya. Ein Video über die Behandlung eines Tiger im The Million Years Stone Park und Pattaya Crocodile Farm löste in den sozialen Netzwerken Empörung und Kritik unter den Internet Nutzern aus. In dem Video stößt ein Angestellter des Zoos einem Tiger mehrfach mit einem Stock ins Gesicht, damit er für die Fotos der Touristen sein Maul aufreißt und furchterregend brüllt.
Der Video Clip, der seit seiner Veröffentlichung am Montag mehr als eine Million Mal aufgerufen wurde, zeigt, wie ein Angestellter des Zoos dem angeketteten Tiger immer wieder mit einem Stock ins Gesicht sticht, während sich die Touristen abwechselnd neben oder sogar auf die große Katze setzen, damit sie zu Hause oder im Internet mit dem Foto Eindruck schinden können.
„Dieser Tiger wird den ganzen Tag mit einem Stock gestochen. Nicht nur einmal sondern hunderte Male am Tag, damit er zusammen mit den Touristen auf dem Bild brüllen kann“, schrieb Edwin Wiek, der Gründer der Wildlife Friends Foundation Thailand, der das Video drehte und auf Facebook veröffentlichte.
„Heute erlebte Pattaya die Hässlichkeit des Tourismus und der Tierwelt! Dieser Tiger wird den ganzen Tag gestochen, hunderte Male am Tag …“, poste Edwin Wiek am Montag den 18. Dezember 2017 zu seinem Video.
Ein Sprecher des bekannten und von Touristen immer wieder besuchten Zoos, The Million Years Stone Park und Pattaya Crocodile Farm, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, das der Wärter des Tigers wegen des Vorfalls in einen anderen Job versetzt wurde.
„Der Besitzer liebt Tiere und er wird es nicht zulassen, dass das Personal seine Tiere verletzt“, fügte der Sprecher zu seiner Erklärung hinzu.
Natürlich treiben die Touristischen Dollars und die Verlockungen eines Tiger- oder Elefanten Selfi die offensichtlich lukrative aber umstrittene Tier Tourismus Industrie in Thailand immer weiter voran. Schließlich haben die Touristen hier die Möglichkeit, einen Elefanten zu reiten, einen Affen in den Armen zu halten oder sogar einen angeketteten brüllenden Tiger zu streicheln.
Tierschützer haben schon lange Zeit und nicht zu ersten Mal die Tourismus Industrie mit den wilden Tieren Zeit als unmenschlich kritisiert. Immer wieder werden hier die angeketteten Tiere in viel zu kleinen Quartieren mit unzureichender Ernährung oder ohne eine vernünftige tierärztliche Versorgung gehalten.
Erst heute haben wir ebenfalls wieder einmal über einen chinesischen Reiseleiter berichtet, der von einem wütenden Elefantenbullen zu Tode getrampelt wurde.
Auf der Webseite des Zoos in Pattaya werden Bilder von weißen Tigern, Bären, Kamelen, Rehen und anderen exotischen Tieren in Freigehegen gezeigt. Dabei bewirbt die Webseite auch eine tägliche Show, die einen Mann zeigt, der mit erwachsenen Krokodilen vor den Augen und Kameras von Hunderten Touristen mit bloßen Händen kämpft.
„Wir glauben, dass die Aufnahme von Selfies mit Wildtieren komplett gestoppt werden sollte“, sagte Edwin Wiek gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und fügte hinzu, dass solches Verhalten auch für die betreffenden Menschen äußerst riskant sei.
„Jedes Jahr werden Hunderte von Menschen in ähnlichen Situationen gebissen oder gekratzt“, sagte Herr Wiek weiter.
Im Jahr 2016 machte das Königreich internationale Schlagzeilen, nachdem die Polizei den berüchtigten Tiger Tempel in Kanchanaburi, eine Touristenattraktion, die der Verbindung zum illegalen Wildtierhandel beschuldigt wurde, durchsucht hatte.
Der ThailandTIP hatte mehrfach über den Tempel berichtet, in dem unter anderem auch der 64-jährige Abt des Tiger Tempel Phra Vissuthisaradhera, besser bekannt als Luangta Chan von einem seiner Tiger angegriffen und im Gesicht verletzt. Der Abt musste damals im Mai 2015 nach dem Angriff in eine Intensiv Station eingewiesen werden.
- Quelle: Pattaya One News, Coconuts Bangkok