Die Steuerbehörde nutzt eine neue Technologie, um den Steuerhinterziehern auf die Spur zu kommen

Bangkok. Die thailändische Steuerbehörde warnt die Steuerzahler, dass sie bereits eine neue Technologie nutzt und dabei auch schon Datenanalysen und ein risikobasiertes Prüfsystem eingeführt hat, mit dem die Genauigkeit von Steuerzahlungen besser nachverfolgt werden kann.

Die Steuerbehörde verwendet laut ihren eigenen Angaben jetzt auch eine Hightech Software, um die Finanzlage der Betreiber im Vergleich zu ihren Branchenkollegen besser bewerten zu können. Mithilfe von Datenanalysen und eines risikobasierten Prüfsystems wird eine „ Balanced Scorecard „ erstellt, mit der die Steuerzahlungen der als Risikogruppen eingestuften Unternehmen analysiert werden können.

Steuervermeidung bzw. Steuerhinterziehung werde ein immer ernstzunehmendes Thema im Königreich, sagte Kriengsak Prasongsukkarn, der stellvertretende Generaldirektor der Abteilung.

Zu den Risikogruppen, die ernsthaft untersucht werden müssen, gehören vor allen Dingen:

  • Unternehmen mit mehr Bargeldtransaktionen,
  • Unternehmen mit niedrigem Einkommen, aber hohem Lagerbestand
  • oder Unternehmen mit Verlusten, die Kredite an ihren Verwaltungsrat vergeben.

Laut Herrn Kriengsak hat die neue Datenanalyse die zehn wichtigsten Unternehmen ermittelt, bei denen das Risiko einer zu geringen Steuerbelastung besteht:

  • Unternehmen mit hohen Bargeldtransaktionen;
  • diejenigen, die das Inventar falsch aufzeichnen;
  • diejenigen mit entweder hohem Vermögen oder mit sehr geringem Vermögen;
  • diejenigen, die Direktoren große Kredite anbieten, aber keine Erklärung für solche Transaktionen haben;
  • diejenigen, die lange Zeit von Verlusten betroffen waren;
  • Personen mit betrügerischer Finanzberichterstattung über Einkommen;
  • diejenigen mit unvollständigen Umsatzaufzeichnungen;
  • diejenigen mit höheren Ausgaben, aber geringerem Einkommen;
  • diejenigen, die im Verhältnis zum Einkommen hohe Ausgaben melden;
  • und diejenigen, die betrügerische Ausgaben verbuchen.

Nehmen Sie als Beispiel bestimmte Hotelbetreiber, sagte Herr Kriengsak. Die Datenanalysen haben klar gezeigt, dass ein großes Hotel, das hohe Stromrechnungen zahlt, aber niedrige Einnahmen meldet, mit zu unseren „ Kunden „ zählen, fügte Herr Kriengsak hinzu.

Durch den Austausch von Informationen zwischen mehreren staatlichen Stellen könne die Finanzverwaltung jetzt ganz klar die Unternehmen aussortieren, die Steuerzahlungen unterschätzen, sagte er weiter.

Die größte Steuereinziehungsagentur des Landes erzielte von Oktober 2018 bis März 2019 Steuereinnahmen in Höhe von 823 Milliarden Baht. Das ist schon jetzt ein Plus von 6,9 % gegenüber dem Vorjahr, und übertraf das Ziel um 118 Millionen Baht.

Für das Geschäftsjahr 2020 will das Finanzministerium, dass die Abteilung insgesamt 2,1 Billionen Baht Steuern erhebt.

Die Abteilung bietet den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die Möglichkeit, im Zeitraum 2016 – 2017 ihre Finanzkonten zu ordnen, und verzichtet dabei auf die Verzugsstrafe. Bislang haben sich schon 26.000 KMU für das Programm angemeldet, berichtet die Steuerbehörde. Die Registrierung zur Ordnung der Finanzkonten läuft noch bis Ende Juni diesen Jahres, meldet die Behörde weiter.

Dabei können die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)mit einem Einkommen von bis zu 500 Millionen Baht pro Jahr dem Programm noch beitreten, betont die Finanzbehörde.

 

  • Quelle: Bangkok Post