Bangkok. Industrieminister Suriya Juangroongruangkit sagte am Dienstag, dass der starke Baht nach wie vor ein Problem für Thailands Industrien und Exporte ist, die ein Haupttreiber für das Wachstum des Landes sind. Industrieminister Suriya versprach, dass sein Ministerium mehr tun werde, um den Exporteuren zu helfen.
Das Ministerium wird Exporteure bei der Währungsabsicherung unterstützen und dabei gleichzeitig auch noch weitere Maßnahmen zur Förderung von Investitionen und den Importen von Maschinen erörtern, sagte Industrieminister Suriya Juangroongruangkit gegenüber Reportern nach einem Treffen mit dem Zentralbankgouverneur am Dienstag (13. August).
Die Stärke des Baht sei auf den hohen Leistungsbilanzüberschuss Thailands von 17 Mrd. USD in diesem Jahr zurückzuführen, und die Zentralbank habe bereits auf die Aufwertung der Währung reagiert, fügte er weiter hinzu.
“ Das habe ich heute gerade erst erfahren. Früher habe ich gehört, dass der Baht wegen unseres hohen Zinsniveaus und des Parkgeldes ausländischer Investoren in unserem Land stark war „, sagte Industrieminister Suriya und bezog sich dabei auf den Überschuss der Leistungsbilanz.
“ Die Zentralbank sagte mir, sie habe bereits auf die Stärke des Baht reagiert. Aber sie muss vorsichtig sein, sonst wird Thailand als Währungsmanipulator für Handelsvorteile angesehen „, fügte er hinzu.
Der Baht <THB > ist die Währung mit der besten Wertentwicklung in Asien und ist in diesem Jahr gegenüber dem Dollar um 5,5 % gestiegen.
Am Dienstag zuvor sagte der Gouverneur der thailändischen Zentralbank, Veerathai Santiprabhob, die Zentralbank sei nach der Zinssenkung in der vergangenen Woche immer noch besorgt über die finanzielle Stabilität.
Er fügte hinzu, dass ein neuer gemeinsamer politischer Ausschuss keine Auswirkungen auf die Währungsentscheidungen der Zentralbank haben würde.
“ Wir messen der Finanzstabilität nach wie vor große Bedeutung bei und müssen Maßnahmen ergreifen, um dies zu erreichen. Dies gilt insbesondere in den Zeiten der niedrigeren Zinssätze „, sagte der Gouverneur der thailändischen Zentralbank Herr Veerathai, ohne dabei weitere Einzelheiten zu nennen.
Überraschenderweise hat das geldpolitische Komitee „ Monetary Policy Committee „ (MPC) der Bank of Thailand (BoT) am vergangenen Mittwoch (7. August) unerwartet mit 5 : 2 Stimmen dafür gestimmt, den Leitzins um einen Viertelpunkt (25 Basispunkte) auf 1,50 % zu senken. Das MPC will damit das Wirtschaftswachstum vor dem Hintergrund der sich verschärfenden chinesisch-amerikanischen Handelsspannungen weiter unterstützen. Die beiden Dissidenten befürworteten dabei keine Änderung der Politik.
Herr Veerathai sagte, die Zinssenkung sei auf die zunehmenden Auswirkungen des zunehmenden Handelsprotektionismus auf Thailands handelsgetriebene Wirtschaft und auf die niedrigeren Kraftstoffpreise zurückzuführen, die die Inflation noch in diesem Jahr unter das Ziel drücken könnten.
Er sagte auch, dass die Einsetzung des Ausschusses zur Diskussion der Fiskal- und Geldpolitik keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Zentralbank haben wird, da diese nur als Beirat fungieren wird.
Finanzminister Uttama Savanayana sagte bereits am Freitag (9. August), dass es keine Einmischung in die Politik der Zentralbank geben werde.
Allerdings leiden nicht nur Thailands Industrien und der Export unter dem starken Baht. Auch die Tourismusindustrie beschwert sich immer öfter über den für die meisten Touristen ungünstigen Wechselkurs.
Erst letzte Woche hatte sich Herr Wichit Prakopkoson, der Chef von ATTA, dem Verband der thailändischen Reisebüros, zur Stärke des thailändischen Baht geäußert. Herr WIchit sagte, dass die Geldmärkte den Tourismus in Thailand direkt beeinflussten und dass durch den schwachen Yuan und den starken Baht die früheren Ziele der Besucherzahlen der Touristen aus China in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden würden.
Thailand könnte glücklich sein, wenn es in diesem Jahr noch11 Millionen Besucher aus China zu sehen bekommt, sagte er. Alleine durch das Ausbleiben der chinesischen Besucher rechnet der Chef der ATTA in diesem Jahr mit einem satten Umsatzminus von 20 bis 40 Milliarden Baht.
Er warnte weiter, dass, wenn der Baht weiterhin an Wert gewinnt, es möglicherweise sogar nur noch 10,5 Millionen Besucher aus China gibt, die Thailand in diesem Jahr besuchen. Das bedeutet gleichzeitig auch einen Schritt zurück auf das Niveau von 2018, fügte er hinzu.
Er sagte, dass Thailand die Lektionen lernen und daraus die notwendigen Entscheidungen treffen sollte. Seiner Meinung nach sollte die Regierung einen Niedrigzinsfonds einrichten, um gerade den kleinen und mittleren Betreibern zu helfen, die wirklich die Klemme und den Rückgang der Touristen zu spüren bekommen.
- Quelle: Thai Rath, Nachrichten Agentur Reuters