Japanische Eisenbahn Fans wollen Thailand helfen, die Handbücher für zwei importierte Lokomotiven zu lesen

Japanische Eisenbahn Fans wollen Thailand helfen, die Handbücher für zwei importierte Lokomotiven zu lesen

Ratchaburi / Fukouka, Japan. Thailand hat im letzten Jahr zwei japanische Lokomotiven importiert und hat nun Schwierigkeiten, die japanischen Handbücher zu lesen. Die 1975 gebauten japanischen Diesellokomotiven der Klasse DD51 sind jetzt am Knotenpunkt Nong Pladuk im Stadtteil Ban Pong in Ratchaburi stationiert. Allerdings gibt es bei der Inbetriebnahme der beiden Lokomotiven ernsthafte Schwierigkeiten, da die beiden Maschinen ausschließlich mit japanischen Bedienungsanleitungen nach Thailand geliefert wurden.

Eisenbahnenthusiasten in Japan haben jetzt ein ein Crowdfunding – Projekt gestartet, um entsprechende Experten nach Thailand zu entsenden. Die Experten sollen die thailändischen Lokomotivführer und die Wartungsmannschaften über die Wartung und den Betrieb der beiden japanischen Lokomotiven der Klasse DD51 beraten und ausbilden.

Nagasaki Kisha Kurabu, die die Kampagne am 11. August 2019 startete, will bis zum 31. Oktober insgesamt 1,5 Millionen Yen (14.100 US-Dollar – rund 426.000 Baht) sammeln. Das Projekt wird allerdings nur dann fortgesetzt, wenn der angestrebte Betrag bis zum Stichtag auch wirklich aufgebracht werden kann.

Unterstützer für das Projekt können ihre Zusagen bzw. Spenden zwischen 5.000 Yen und 100.000 Yen (1.500 – 28.500 Baht) machen. Die Belohnungen reichen von der Anzeige ihrer Namen in den Lokomotiven bis hin zur Teilnahme an einer Fotosession am Knotenpunkt Nong Pladuk im Bezirk Ban Pong in Ratchaburi, wo die Züge derzeit stationiert sind.

Die beiden Diesellokomotiven der Baureihe DD51 wurden früher zur Beförderung von Schnellschwellenzügen eingesetzt. Sie wurden 1975 gebaut, als das heute nicht mehr existierende staatliche Unternehmen Japanese National Railways noch das Eisenbahnnetz des Landes betrieb.

Die Lokomotiven wurden von JNR und dann von Hokkaido Railway Co nach der Auflösung und Privatisierung der staatlichen Einheit im Jahr 1987 eingesetzt.

Ihre Motoren beförderten Züge, darunter den Schnellzug Hokutosei, der bis zum Ende des Betriebs im Jahr 2015 zwischen der Ueno-Station in Tokio und der Sapporo-Station in Hokkaido verkehrte.

Nach ihrer Pensionierung in Japan wurden die Lokomotiven 2018 von der thailändischen Firma AS Associated Engineering Co für zweigleisige Eisenbahnbauarbeiten gekauft, nachdem ein Plan, sie nach Myanmar zu exportieren, durchgefallen war. Wie viel AS Associated Engineering für die beiden älteren Diesellokomotiven gezahlt hat, wurde allerdings bisher noch nicht bekannt gegeben.

Da die beiden Züge jedoch mit einer Bedienungsanleitung geliefert, die nur auf Japanisch verfasst ist, bemühten sich die lokalen thailändischen Mitarbeiter bisher offensichtlich, die beiden Züge sicher in Betrieb zu nehmen, sie zu bedienen oder zu warten.

Sie erhielten von Ingenieuren aus Myanmar, die die japanischen Züge im Ruhestand importiert und auf dem nationalen Schienennetz betrieben hatten, nur eine Anleitung zum Transport der Lokomotiven und schafften es damit sogar, die beiden Diesellokomotiven in Betrieb zu nehmen.

Dazu wurde sogar in den sozialen Netzwerken ein Video veröffentlicht. Ein japanischer Ingenieur, der früher mit den Zügen vertraut und mit ihnen umgegangen war warnte allerdings davor, nachdem er ein Video des thailändischen Personals gesehen hatte, dass die Lokomotiven laut der Nagasaki-Gruppe nicht richtig gestartet oder gebremst wurden, die Züge wirklich in Betrieb zu nehmen.

Das am 11. August 2019 gestartete Crowdfunding – Projekt zielt nun darauf ab, Spenden für erfahrene Ingenieure und andere vom Kyushu Railway History Museum empfohlene Fachkräfte zu sammeln. Sie sollen dann nach Thailand geschickt werden und hier vor Ort die zuständigen Menschen beraten und anlernen.

Das Expertenteam bietet auch die erforderlichen Werkzeuge und Teile für Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie weitere Pläne und Handbücher der beiden Lokomotiven an.

„Durch die Unterstützung bei der Gewährleistung eines sicheren und langlebigen Betriebs der beiden beliebten Lokomotiven möchten wir sie zu einem Symbol für die Freundschaft zwischen Japan und Thailand machen“, sagte Motoyuki Yoshimura, ein Vertreter von Nagasaki Kisha Kurabu.

Bis gestern am Samstag (24. August) waren bereits 455.000 Yen oder 30% des Ziels ( rund 130.000 Baht) für das Projekt zugesagt worden.

 

Die 1975 gebauten japanischen Diesellokomotiven der Klasse DD51 sind jetzt am Knotenpunkt Nong Pladuk im Stadtteil Ban Pong in Ratchaburi stationiert.

 

  • Quelle: Bangkok Post