Thailand könnte die CLMV Märkte an China verlieren, warnt ein Ökonom

Thailand könnte die CLMV Märkte an China verlieren, warnt ein Ökonom

Bangkok. Thailand könnte die CLMV Märkte an China verlieren, wenn es nicht endlich Schritte unternimmt, um die Exporte zu steigern, warnt ein Ökonom. Herr Aat Pisanwanich, der Direktor des Zentrums für internationale Handelsstudien der thailändischen Handelskammer warnt davor, dass Thailand wahrscheinlich in fünf Jahren die CLMV Märkte (Kambodscha – Laos – Myanmar – Vietnam) an China verlieren könnte, da dieses Land schon jetzt den größten Marktanteil im Block hat.

Eine aktuelle Studie des Zentrums für internationale Handelsstudien der thailändischen Handelskammer ergab, dass die ASEAN – Länder zwischen 2004 und 2018 siebenmal mehr Produkte im Wert von 277 Milliarden US-Dollar (6,85 Billionen Baht) aus China anstatt aus Thailand importierten.

 

 

Im gleichen Berichtszeitraum waren auch die Exporte an den asiatischen Riesen 4,1 Mal höher als die Exporte aus Thailand und betrugen insgesamt 194,53 Milliarden US-Dollar, sagte Herr Aat Pisanwanich, der Direktor des Zentrums für internationale Handelsstudien der thailändischen Handelskammer.

Dabei gingen die Exporte innerhalb der ASEAN Staaten selbst zurück, insbesondere aber die Exporte in den CLMV – Block.

Die Exportrate der CLMV Länder nach China war sogar 22,3 Mal höher und belief sich auf 58,21 Mrd. USD, während die Importe 17,6 Mal höher waren und einen Wert von 95,37 Mrd. USD aufwiesen, fügte er weiter hinzu.

China hat derzeit den höchsten Marktanteil in den CLMV Ländern, was schon jetzt ein Risiko für die thailändischen Exporte in den nächsten fünf Jahren darstellen kann, warnte Direktor Aat.

In fünf Jahren könnte Thailand einen Verlust der Marktanteile für Fäden, gewebte Kleidung, Kunstfasern, Hummer, Garnelen, Holzprodukte, Stahl, Mais, Leder, Haushaltsgeräte, Reisetaschen, Tee, Kaffee, Bleiteller und Muscheln in Vietnam verzeichnen, sowie einen Verlust der Marktanteile für elektrische Behälter, getrocknete Früchte, Chemikalien, Beton, Zucker, Maniok, Batterien, Wunderkerzenprodukte und Streichhölzer an die übrigen ASEAN Länder, fügte Herr Aat weiter hinzu.

In Myanmar kann der Verlust bei Produkten wie Alkohol, Saucen, Gewürzen, Pulver, Kleidung, Getreide, Reifen, Papier, Utensilien, Fischprodukten, Löffeln und Gabeln auftreten.

In Laos könnten es Getreide, Mehl, synthetischer Kautschuk, Zucker, Decken, künstliche Blumen, künstliche Blätter, künstliche Früchte und Teppiche sein, während in Thailand die Ausfuhren von Zucker, Kalk, Zement und Stoffen für industrielle Zwecke nach Kambodscha ebenfalls weiter zurückgehen könnten, sagte er.

Die Ausländischen Direktinvestitionen aus China nahmen ab dem Jahr 2011 ständig zu. Im vergangenen Jahr 2018 nahmen die Direktinvestitionen aus China um ganze 124 Prozent zu. Der größte Teil der Direktinvestitionen ging nach Kambodscha, während die chinesische Investitionen in Thailand um 497 Millionen US-Dollar zunahmen, sagte Herr Aat.

Um weitere und unnötige Geschäftsrisiken zu vermeiden, müsse Thailand mehr Produkte nach Laos verkaufen, da es ein Nachbarland ist. Eine weitere Möglichkeit für Thailand wäre, dieses Land zu einer Produktionsbasis für den Export von Waren in die anderen Länder zu machen, riet er weiter.

Darüber hinaus müssten die Provinzen in der Nähe der China – Laos Eisenbahn nach Möglichkeiten für die Unternehmen suchen, dort entsprechende Vertriebszentren für in Thailand hergestellte Produkte zu errichten.

Gleichzeitig müssten die thailändischen Unternehmen aber auch zunehmend ihre eigenen Verkaufsstellen in chinesischen Hotels und Einkaufszentren eröffnen, damit so noch mehr thailändische Waren in China verkauft werden können

 

  • Quelle: The Nation Thailand