Bangkok. Trotz eines Rückgangs der genehmigten ausländischen Unternehmen, die in Thailand Geschäfte tätigen können, – um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – haben die Investitionen der ausländischen Unternehmen, die von Januar bis November dieses Jahres in Thailand investierten, 22,153 Milliarden Baht, und damit eine Wachstumsrate von 106 Prozent erreicht.
Der stellvertretende Generaldirektor des Ministeriums für Wirtschaftsförderung, Poonpong Naiyanapakorn, sagte, die Verdoppelung der Zahl dieser ausländischen Investoren sei das Ergebnis der Aktivitäten von Unternehmen mit hohen Investitionen wie dem Management von Metroprojekten, sowie Installations- und Testdienstleistungen für die Exploration natürlicher Ressourcen und Erdöl Extraktion.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 1.165 ausländische Investitionsprojekte über das Board of Investment (BOI) abgewickelt. Das entspricht einem Wert von 314,13 Milliarden Baht. Dies entspricht einer Steigerung von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unternehmen, die vom BOI eine Investitionsförderung erhalten haben, müssen für ihre Arbeitsaufnahme in Thailand keine Betriebsgenehmigung nach dem Foreign Business Act einholen.
Das Department of Business Development arbeitet nun an der Straffung der Vorschriften und an der Erleichterung der Bewerbung von Anlegern, die beim BOI einen Antrag auf Investitionsförderung gestellt haben. Derzeit müssen ausländische Unternehmen, die eine Wirtschaftsförderung erhalten haben, innerhalb von 30 Tagen eine Auslandszertifizierung beantragen.
Die Abteilung wird ein System für den Informationsaustausch vorschlagen, mit dem ausländische Unternehmen Gebühren für das E-Payment-System entrichten können, wodurch sich der Zeitaufwand für ein Zertifizierungsverfahren für ausländische Unternehmen auf nur einen Tag verringert.
Thailand will die Investitionstätigkeit nachhaltig verbessern. Die Schwerpunkte sind der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowie die Zukunftscluster im Eastern Economic Corridor (EEC).
Thailands Bruttoinlandsprodukt wuchs 2017 um 3,9 Prozent und lässt längerfristig noch leicht höhere Zuwachsraten erwarten. Mit 69 Millionen Einwohnern wird das Königreich als „Upper Middle Income Country“ eingestuft. Neben dem Ausbau der exportstarken Kernindustrien wie Automobilbau, Elektronik oder Nahrungsmittelverarbeitung sollen neue Cluster wie Robotik, Flugzeugtechnik oder Gesundheit einen höheren Entwicklungspfad bewirken. Infos zur Wirtschaftslage finden sich unter: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/wirtschaftsklima.html
Zu den Standortvorteilen zählen vor allem die breit gefächerte Industriekultur, eine leistungskräftige Arbeitnehmerschaft und eine stabile Makroökonomie. Die wachsende regionale Integration bedeutet neue Chancen für Handel und Investitionen und die fortlaufende Stärkung als Hub mit Bangkok als Gateway. Dagegen bestehen nach wie vor Engpässe in der Ausbildung von Fachkräften wie auch in den gehobenen Berufen.
Thailand konnte die Rahmenbedingungen für ausländische Investoren in den letzten Jahren spürbar verbessern. Das stabile und aussichtsreiche Wachstumspanorama reflektieren auch die relativ hohen Bewertungen zu den Punkten Geschäftsklima und Wettbewerbsfähigkeit bei der Weltbank (26), dem World Economic Forum (32) oder auch dem International Institute for Management Development (30).
Die langfristige Entwicklungsstrategie Thailand 4.0 strebt einen Sprung auf einen höheren Wachstumspfad über moderne Technologien, innovative Produkte sowie eine stärkere Intensität bei Forschung und Entwicklung (F&E) an. Die Strategie fußt auf zehn Clustern in zwei Gruppen. Erstere beinhaltet exportstarke Industrien wie Automobilbau, Elektronik, Medizintourismus, Nahrungsmittelverarbeitung und smarte Landwirtschaft. Hinzu kommen die fünf Zukunftsindustrien Robotik, Aeronautik, Biochemie, Digitaltechnologie und Medizintechnik.
Zunehmend mehr Bedeutung gewinnt die regionale Integration. Fortschritte im Rahmen der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) zeigt vor allem die Kooperation mit den Nachbarn Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam in Bereichen wie Energie, Infrastruktur, Transport und Warenproduktion. Allen voran verstärken aber Japan und China ihr Engagement mit massiven Investitionsplänen im staatlich geförderten Eastern Economic Corridor (EEC).
Die ausländischen Direktinvestitionen in Thailand akkumulierten bis 2017 laut der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) auf 219 Milliarden US-Dollar (US$). Dies bedeutete gegenüber 2010 mit 139 Milliarden US$ eine Steigerung um 58 Prozent. Im Jahr 2000 betrugen sie noch 31 Milliarden US$, und somit erst 14 Prozent des heutigen Bestands.
- Quelle: National News Bureau of Thailand (NNT), GTAI – German Trade & Invest