BAD NEUENAHR / AHRWEILER, Deutschland: Die Zahl der Todesopfer bei den schlimmsten Überschwemmungen in Deutschland seit Menschengedenken stieg am Montag (19. Juli) auf 165, als die Rettungskräfte und freiwillige Helfer weiterhin dezimierte Städte auf der Suche nach Dutzenden noch vermisster Menschen durchkämmten.
Über Westdeutschland fiel letzte Woche an zwei Tagen eine Regenflut, die Wassermassen über die Straßen jagte, Bäume, Autos und Schuppen wegfegte und etliche Häuser zerstörte.
Viele Opfer wurden in durchnässten Kellern tot aufgefunden, nachdem sie versucht hatten, Wertsachen zu bergen, während andere von der schieren Kraft des Wassers einfach weggespült wurden.
Rettungskräfte waren im Einsatz, um beschädigte Gebäude zu begutachten, Trümmer zu beseitigen und um die Gas-, Strom- und Telefondienste wiederherzustellen.
In einigen Gebieten hat die Polizei Schnellboote und Taucher eingesetzt, um Leichen zu bergen.
In Rheinland-Pfalz seien nun insgesamt 117 Menschen gestorben, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, 47 Opfer im benachbarten Nordrhein-Westfalen und eines in Bayern.
Bundesinnenminister Horst Seehofer und der nordrhein-westfälische Landeschef Armin Laschet und Spitzenkandidat der Nachfolge von Angela Merkel als Bundeskanzlerin waren am Montag (19. Juli) zu Besuch in Euskirchen, einer der am stärksten betroffenen Städte.
Merkel besuchte am Sonntag die Stadt Schuld, nannte die Verwüstung „schockierend“ und forderte die Welt auf, die Anstrengungen zur Bewältigung der Klimakrise zu beschleunigen.
Die Katastrophe hat den Klimawandel in Deutschland an die Spitze der Tagesordnung katapultiert, bevor am 26. September Umfragen stattfinden, die das Ende von Merkels 16 Jahren an der Macht markieren.
Experten sagen, dass der Klimawandel das Risiko und die Intensität von Überschwemmungen durch extreme Regenfälle noch weiter erhöht, da eine wärmere Atmosphäre auch mehr Wasser enthält.
Rettungskräfte in Deutschland rennen um die Begutachtung beschädigter Gebäude, die Beseitigung von Trümmern und die Wiederherstellung wichtiger Dienste.
Starke Regenfälle haben in den letzten Tagen auch Süddeutschland sowie Belgien, die Schweiz, Luxemburg, die Niederlande und Österreich heimgesucht.
In Belgien sind mindestens 31 Menschen gestorben.
Die hohe Zahl der Todesopfer hat auch das deutsche Wetterwarnsystem auf den Prüfstand gestellt und ob die Menschen in den Risikozonen früh genug benachrichtigt wurden.
- Quelle: Bangkok Post