WASHINGTON: Am Montag (4. April) veröffentlichte Satellitenfotos scheinen russische Behauptungen zu widerlegen, dass in Bucha gefundene Leichen in Zivilkleidung dort aufgetaucht seien, nachdem sich russische Streitkräfte aus der zerstörten ukrainischen Stadt zurückgezogen hatten.
Satellitenbilder von Mitte März einer Straße in Bucha scheinen mehrere Leichen von Zivilisten zu zeigen, die tot auf oder direkt neben der Straße liegen, wo ukrainische Beamte kürzlich sagten, sie hätten mehrere Leichen gefunden, nachdem sich die russischen Truppen zurückgezogen hatten.
„Hochauflösende Maxar Satellitenbilder, die über Bucha in der Ukraine (nordwestlich von Kiew) gesammelt wurden, verifizieren und bestätigen die jüngsten Social-Media Videos und -Fotos, die Leichen zeigen, die auf der Straße liegen und offenbar dort wochenlang offen liegen“, sagte Stephen Wood, ein Sprecher von Maxar Technologies, am Montag in einer Stellungnahme.
Die New York Times veröffentlichte eine Analyse von Nahaufnahmen der Yablonska Straße in Bucha und kam zu dem Schluss – nachdem sie sie mit Videoaufnahmen vom 1. und 2. April von Leichen entlang der Straße verglichen hatte – dass viele dort seit mindestens drei Wochen waren, als die russischen Truppen die Stadt noch unter ihrer Kontrolle hatten.
AFP Fotografen betraten am Samstag Bucha, nordwestlich von Kiew, und bestätigten direkt die Anwesenheit von etwa 20 Leichen – alle in Zivilkleidung, einige mit gefesselten Händen – in Szenen, die weltweit Abscheu und Anschuldigungen wegen Kriegsverbrechen ausgelöst haben.
Das russische Verteidigungsministerium hat die Verantwortung von sich gewiesen und erklärt, dass sich alle seine Einheiten „bereits am 30. März vollständig aus Bucha zurückgezogen haben“, während der Kreml die grafischen Bilder, die aus der Stadt auftauchen, als von der Ukraine erfundene „Fälschungen“ abgetan hat.
Diese Behauptung wurde am Montag bei den Vereinten Nationen wiederholt, wo Moskaus Gesandter Wassili Nebenzia auf einer Pressekonferenz wiederholte, dass die in Bucha abgebildeten Leichen nicht dort waren, bevor die russischen Truppen die Stadt verließen.
„Plötzlich erscheinen sie auf den Straßen liegend auf der Straße, einer nach dem anderen, links und rechts, einige von ihnen bewegen sich, einige von ihnen zeigen Lebenszeichen“, sagte er und behauptete, die Szenen seien „durch die ukrainischen Informationen un die Informationskriegsmaschine arrangiert worden.“
Dieses von Maxar Technologies veröffentlichte Satellitenbild zeigt eine Ansicht der Yablonska Straße in Bucha, Ukraine, am 19. März 2022, als Leichen von Zivilisten auf der Straße lagen und Wochen später von ukrainischen Beamten gefunden wurden, als sich die russischen Streitkräfte zurückzogen
Aber Maxar-Satellitenbilder vom 19. März und 21. März zeigen, dass sich zu dieser Zeit mehrere Leichen in Buchas Yablonska Straße befanden.
Und laut der Times-Analyse zeigen die Maxar Bilder dunkle Objekte von ähnlicher Größe wie menschliche Körper, die zwischen dem 9. und dem 11. März auf der Straße auftauchten.
Viele der auf den Satellitenbildern abgebildeten Leichen erschienen an der exakten Position auf dem Boden, wie sie auf Videoaufnahmen von derselben Straße, die von einem ukrainischen Gemeinderatsmitglied gefilmt wurden, und auf Fotos internationaler Nachrichtenagenturen zu sehen waren.
In einem zweiten direkten Vergleich untersuchte die Times ein auf Instagram gepostetes Video einer Leiche auf der Straße vor zwei Autos. Ein Satellitenbild vom 21. März zeigt die Leiche und die Fahrzeuge am selben Ort.
- Quelle: Bangkok Post, Times