Thaksin Shinawatra, der ehemalige thailändische Premierminister, macht mit einem mutigen Vorschlag wieder Schlagzeilen: eine negative Einkommensteuer (NIT) zur Reduzierung von Armut und sozialer Ungleichheit in Thailand. Dieser neueste Plan könnte das Steuersystem des Landes erheblich verändern.

Thaksins neuer Steuerplan zielt auf die Armut in Thailand ab

Bangkok: Thaksin Shinawatra, der ehemalige thailändische Premierminister, macht mit einem mutigen Vorschlag wieder Schlagzeilen: eine negative Einkommensteuer (NIT) zur Reduzierung von Armut und sozialer Ungleichheit in Thailand. Dieser neueste Plan könnte das Steuersystem des Landes erheblich verändern.

Das Konzept des NIT ist in Thailand nicht ganz neu. Vor über einem Jahrzehnt legte das Fiscal Policy Office (FPO) des Finanzministeriums einen ähnlichen Vorschlag vor. Er war auch im 12. Nationalen Wirtschafts- und Sozialentwicklungsplan (2017 – 2021) und im Nationalen Reformplan unter dem ehemaligen Premierminister Prayuth Chan o-cha enthalten. Die Pheu Thai Partei, der Thaksin angehört, hat in ihrem jüngsten Wahlkampf sogar eine ähnliche Idee hervorgehoben.

Was genau ist NIT?

Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein System, bei dem der Staat das Einkommen von Personen unter einem bestimmten Schwellenwert ergänzt. Wenn das Einkommen dieser Personen steigt, wird die staatliche Unterstützung schrittweise reduziert und schließlich ganz eingestellt. Ziel ist es, Arbeitsanreize zu schaffen und die Empfänger in das Steuersystem zu integrieren. Anders als bei der traditionellen Sozialhilfe müssen die Empfänger bei NIT arbeiten und in das Steuersystem einzahlen.

Thaksin ist nicht der Erste, der so etwas vorschlägt. Das Konzept wurde erstmals vom renommierten Ökonomen Milton Friedman vorgestellt, der es als eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Armut ohne Störung des freien Marktes vorschlug. Damit das NIT in Thailand jedoch effektiv funktionieren kann, muss das Steuersystem grundlegend reformiert werden.

Derzeit müssen thailändische Bürger, die nur 60.000 Baht im Jahr verdienen, Steuern zahlen, aber die Einhaltung ist inkonsistent. Nach dem NIT-Plan müsste jeder Steuern zahlen, selbst wenn er nur einen Baht verdient. Dies würde eine Änderung von Abschnitt 56 des Steuergesetzes erfordern.

Eine große Herausforderung ist die Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Verknüpfung der NIT mit dem Steuersystem könnte Verwirrung und Sorgen über höhere Steuern hervorrufen, was es politisch schwierig macht, sie durchzusetzen. Darüber hinaus schließt die NIT nicht berufstätige Personen aus, was die Notwendigkeit alternativer Unterstützungsmaßnahmen wie Berufsausbildung nahelegt.

 

Thaksin Shinawatra, der ehemalige thailändische Premierminister, macht mit einem mutigen Vorschlag wieder Schlagzeilen: eine negative Einkommensteuer (NIT) zur Reduzierung von Armut und sozialer Ungleichheit in Thailand. Dieser neueste Plan könnte das Steuersystem des Landes erheblich verändern.
Thaksin Shinawatra, der ehemalige thailändische Premierminister, macht mit einem mutigen Vorschlag wieder Schlagzeilen: eine negative Einkommensteuer (NIT) zur Reduzierung von Armut und sozialer Ungleichheit in Thailand. Dieser neueste Plan könnte das Steuersystem des Landes erheblich verändern.

 

Die FPO betrachtet NIT als Teil einer umfassenderen Sozialreformstrategie. Diese Initiative zielt darauf ab, die Unterstützung auf diejenigen auszurichten, die sie am meisten brauchen, und gleichzeitig die finanzielle Belastung des Staatshaushalts durch Sozialleistungen zu verringern. Bestehende Programme wie das Universal Coverage-Programm erfordern bereits erhebliche Mittel, und politische Versprechen zusätzlicher Leistungen erhöhen den Druck nur noch.

Thailands Steuereinnahmen sind bereits angespannt, da Steuersenkungen und ein stagnierender Mehrwertsteuersatz zu einer schrumpfenden Einnahmebasis beitragen. Das Land hat seit zwei Jahrzehnten ein Haushaltsdefizit. Die Einführung der NIT könnte ein riskanter, aber möglicherweise spielentscheidender Schritt für Thailand sein.

Ob Thaksins Vorschlag die Lösung ist, die Thailand braucht, bleibt abzuwarten, aber unbestreitbar eröffnet er eine wichtige Diskussion über die Zukunft des Sozial- und Steuersystems im Land.

 

  • Quelle: ASEAN NOW