Der thailändische Hotelsektor steht nach mehreren Jahren steigender Zimmerpreise unter erheblichem Preisdruck. Der Rückgang der Touristenzahlen aus China und anderen wichtigen asiatischen Märkten markiert einen deutlichen Wandel für die thailändische Tourismusbranche.

Thailand steht angesichts des Rückgangs der Touristenzahlen unter Druck bei den Hotelpreisen

BANGKOK. Der thailändische Hotelsektor steht nach mehreren Jahren steigender Zimmerpreise unter erheblichem Preisdruck. Der Rückgang der Touristenzahlen aus China und anderen wichtigen asiatischen Märkten markiert einen deutlichen Wandel für die thailändische Tourismusbranche.

Laut dem jüngsten Branchenbericht von Tris Rating werden im Jahr 2025 voraussichtlich 33,1 Millionen ausländische Touristen nach Thailand kommen. Dies entspricht einem Rückgang von 5,6 % gegenüber den erwarteten 35,5 Millionen. In traditionell starken Märkten wie China, Malaysia und Südkorea ist ein Rückgang zu verzeichnen, der den Touristenzustrom nach Thailand beeinträchtigt.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres sanken die ausländischen Ankünfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent und beliefen sich laut dem Ministerium für Tourismus und Sport auf insgesamt 21,9 Millionen.

Trotz dieses allgemeinen Rückgangs verzeichnete der indische Markt ein ermutigendes Wachstum. Indien gilt heute als einer der fünf wichtigsten Quellmärkte Thailands und verfügt über umfangreiche Direktflugverbindungen nach Bangkok und Phuket .

Darüber hinaus ist das Interesse aus den Fernmärkten weiterhin hoch: Die Zahl der Ankünfte aus den USA stieg in diesem Zeitraum um 7,4 % und die Zahl der europäischen Besucher um 15,6 %. Thailand bleibt ein begehrtes Sommerziel für Europäer und wird auf Plattformen wie Agoda hoch bewertet.

Tris Rating wies auf potenzielle Risiken für den Tourismus hin, wie etwa den anhaltenden Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha, der im Falle einer Eskalation der Spannungen sowohl inländische als auch internationale Touristen weiter abschrecken könnte.

Die Hotelauslastung war im Jahr 2024 hoch und übertraf sogar das Niveau vor der Pandemie. Aufgrund sinkender ausländischer Gäste und vorsichtigem Verbraucherverhalten dürfte sich diese Dynamik jedoch bis 2025 nicht fortsetzen.

Als Reaktion darauf senken viele Hotelbetreiber die Zimmerpreise, um die Auslastung aufrechtzuerhalten. Dieser Trend dürfte zu stagnierenden oder leicht sinkenden Auslastungsraten führen.

Dem Bericht zufolge ist der durch die Nachfrage aus dem Inlandstourismus angeheizte Reiseboom nach der Pandemie zurückgegangen, da es weniger internationale Ankünfte, insbesondere aus China, gibt, während das Angebot an Hotelzimmern weiter wächst.

Zentral- und Südthailand generieren weiterhin erhebliche Beiträge zu den Zimmerpreisen. Allerdings haben wettbewerbsbedingte Preisnachlässe die Durchschnittspreise beeinflusst, insbesondere bei Luxushotels in Bangkok, die zunehmend auf nicht veröffentlichte Sonderangebote und selektive Preissenkungen zurückgreifen, um ihre Zimmer außerhalb der Saison zu füllen.

Besonders besorgniserregend sind die Prognosen für chinesische Touristen im Jahr 2023. Die Zahl dürfte von 6,7 Millionen im Jahr 2024 auf 4,6 Millionen sinken, nachdem sie in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 35 Prozent zurückgegangen war. Chinesische Touristen entscheiden sich aufgrund der Yen-Abwertung und kürzerer Reisedistanzen für alternative Reiseziele wie Japan und Vietnam.

Sollte sich die Zahl der chinesischen Touristen nach der chinesischen Nationalen Arbeitswoche im Oktober nicht erholen, könnte dies auf eine längerfristige Verschiebung der Präferenzen weg von Thailand hindeuten.

 

Der thailändische Hotelsektor steht nach mehreren Jahren steigender Zimmerpreise unter erheblichem Preisdruck. Der Rückgang der Touristenzahlen aus China und anderen wichtigen asiatischen Märkten markiert einen deutlichen Wandel für die thailändische Tourismusbranche.
Der thailändische Hotelsektor steht nach mehreren Jahren steigender Zimmerpreise unter erheblichem Preisdruck. Der Rückgang der Touristenzahlen aus China und anderen wichtigen asiatischen Märkten markiert einen deutlichen Wandel für die thailändische Tourismusbranche.

 

Maybank Securities (Thailand) teilt diese Ansicht und gibt an, dass der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) für sieben börsennotierte Hotelbetreiber im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum voraussichtlich um 3 % sinken wird, nachdem im Vorquartal ein Rückgang von 5 % zu verzeichnen war.

Analyst Boonyakorn Amornsank weist darauf hin, dass der RevPAR im vierten Quartal voraussichtlich aufgrund der schwachen Nachfrage auf den Kurzstreckenmärkten, eines Anstiegs des Hotelzimmerangebots in Bangkok und der laufenden Hotelrenovierungen unter Druck bleiben wird.

Dieses herausfordernde Umfeld zwingt die thailändische Hotelbranche zu einer strategischen Anpassung. Sie muss Preissenkungen mit der Werterhaltung in Einklang bringen, um eine schwindende Touristenbasis anzuziehen und gleichzeitig mit zunehmenden regionalen Alternativen zu konkurrieren.

 

  • Quelle: ASEAN Now, Bangkok Post