BANGKOK / PARIS. Thailands Premierminister Srettha Thavisin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gelobten am Montag, die gegenseitigen Beziehungen in allen Dimensionen zu stärken und eine engere Partnerschaft zwischen ihren beiden Ländern zu fördern.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an ihr Treffen im Pariser Elysée-Palast betonte Macron die Bedeutung der Zusammenarbeit in Wirtschafts- und Handelsfragen sowie bei der Vorbereitung auf Herausforderungen im südostasiatischen Raum. Er wies darauf hin, dass eine starke bilaterale Beziehung letztendlich zu multilateralen Beziehungen führen wird, die dazu beitragen, Frieden und Stabilität auf globaler Ebene zu schaffen.
Srettha, der gleichzeitig auch der Finanzminister ist, dankte dem französischen Präsidenten für den herzlichen Empfang und gratulierte Frankreich zur Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024. Er verwies auf die historischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und verwies auf ihre gemeinsamen Positionen und Visionen zur Verwaltung staatlicher Angelegenheiten.
Er erwähnte insbesondere die engen Beziehungen zwischen Thailand und Frankreich, die mehr als 300 Jahre zurückreichen. Im Jahr 2025 werde der 340. Jahrestag des ersten Kontakts zwischen Siam und Frankreich gefeiert, und im Jahr 2026 werde der 170. Jahrestag der thailändisch-französischen diplomatischen Beziehungen gefeiert, betonte er.
Thailand und Frankreich vertreten ähnliche internationale Werte, fördern Demokratie, Menschenrechte und Gleichstellung der Geschlechter und leisten humanitäre Hilfe für Menschen in Not.
Darüber hinaus vertreten beide Länder die gleiche Position zur Wahrung des globalen Friedens, der Stabilität und der Sicherheit. Thailand hat im Rahmen des ASEAN Outlook on the Indo-Pacific (AOIP) eine wichtige Rolle in der ASEAN-Region gespielt, während die EU-Strategie für die Zusammenarbeit im Indopazifik den Weg für eine konstruktivere Zusammenarbeit der EU, einschließlich Frankreich, in der Region geebnet hat und fördert so ein strategisches Gleichgewicht im Wettbewerb zwischen den USA und China.
Srettha und Macron drängen auf eine engere Partnerschaft
Sowohl der Premierminister als auch der französische Präsident waren sich einig, dass eine internationale Zusammenarbeit auf der Grundlage der Achtung der Souveränität und der territorialen Integrität der Staaten, des Völkerrechts, des humanitären Rechts und der UN-Charta zur Lösung der aktuellen Konflikte beitragen wird. Die beiden Länder teilen auch die Vision, eine nachhaltigere und widerstandsfähigere Wirtschaft aufzubauen und dabei den digitalen und grünen Wandel zu berücksichtigen, fügte Srettha hinzu.
Srettha erwähnte dann Thailands Vision 2030, eine Initiative, die das Land zum Industriezentrum der Region in acht Sektoren machen soll, nämlich Tourismus, Wellness und Medizin, Landwirtschaft und Ernährung, Luftfahrt, regionale Logistik, künftige Automobilherstellung, digitale Wirtschaft und Finanzen. Er lud Frankreich ein, mit Thailand in den Bereichen zukünftiger Automobilbau, Luftfahrt, regionale Logistik und saubere Energie zusammenzuarbeiten. Er lud außerdem Frankreichs führende Hafenverwaltungsfirmen ein, eine Investition in Thailands Landbrückenprojekt in Betracht zu ziehen.
Der Premierminister lobte den Pariser Pakt für Menschen und den Planeten, auch bekannt als „4P-Initiative“, dessen Ziel es ist, „eine Welt zu schaffen, in die die Armut beseitigt und der Planet geschützt wird“. Das Prinzip der 4P-Initiative, private Kapitalströme zu steigern, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen, steht im Einklang mit der Politik Thailands, die Kohlenstoffemissionen zu senken, um eine kohlenstoffarme Gesellschaft zu werden.

Srettha zeigte sich zuversichtlich, dass der gegenseitige Handels- und Investitionswert erheblich steigen wird, wenn die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen Thailand und der EU bis 2025 abgeschlossen werden. Thailand hat außerdem eine Absichtserklärung eingereicht, um OECD-Mitglied zu werden, in der Hoffnung, für seinen globalen Wirtschaftsstandard anerkannt zu werden wird dazu beitragen, Handel und Investitionen in das Land zu locken.
Thailand hofft außerdem auf eine Zusammenarbeit mit Frankreichs führenden Modeinstituten bei der Entwicklung von Rohstoffen und Designtechniken für thailändische Seide und Stoffe sowie auf eine Zusammenarbeit mit französischen Markennamen und Kaufhäusern beim Import thailändischer Mode auf den französischen Markt. Das Land strebt auch danach, thailändische Filme bei den Filmfestspielen von Cannes zu fördern.
Was die Partnerschaft in der Verteidigungsindustrie betrifft, schlug Srettha gemeinsame Investitionen und Technologietransfer für Thailand vor, um zum Produktionsstandort und Wartungszentrum für militärische Ausrüstung in der Region zu werden.
Der Premierminister fügte hinzu, dass Thailand die größte französische Gemeinschaft in der ASEAN-Region beheimatet und das zweitbeliebteste Fernreiseziel der Franzosen sei. Über 200.000 thailändische Touristen, die in Frankreich reisen, gelten ebenfalls als Qualitätstouristen mit hoher Kaufkraft.
Srettha hoffte daher, dass Frankreich eine Befreiung vom Schengen-Visum für thailändische Staatsangehörige in Betracht ziehen würde, um touristische Aktivitäten zwischen den beiden Ländern zu fördern. Er bekräftigte außerdem Thailands Entschlossenheit, in den nächsten Jahrzehnten eine enge und umfassende Partnerschaft mit Frankreich aufzubauen.
Seit seiner Ankunft in Frankreich am 9. März hat Srettha Führungskräfte von über 20 der führenden französischen Unternehmen aus den Bereichen Automobil, Luftfahrt, saubere Energie, Mode, Sport, Gastgewerbe und Tourismus getroffen, um Geschäftsmöglichkeiten zwischen den beiden Ländern zu erkunden.
- Quelle: The Nation Thailand