Thailands „Cannabis-Katastrophe“ als Vorbild für Deutschland?

Weltoffenes Bangkok oder Drogensumpf?
Weltoffenes Bangkok oder Drogensumpf?

hmh. Bangkok. Thailand ist uns zwei Jahre voraus. Mindestens. Seit der Legalisierung von Marihuana vor über zwei Jahren stolpert man nicht nur in den Touristengebieten fast buchstäblich an jeder Ecke über Drogen-Läden, in denen dieses Zeug zum Spottpreis (im Vergleich zu Europa) zu haben ist. Dem Vernehmen nach haben sich tausende Investoren und Familien im Land, darunter solche, die man vor 20 Jahren mit erheblicher Entwicklungshilfe aus Deutschland mühsam davon überzeugt hat, von Opiumproduktion zum Beispiel auf Kaffee umzusteigen, schnell auf  das lukrative und kinderleicht anzubauende Handelsgut „Gras“ spezialisiert, unter jubelnder Begleitmusik in linken und grünen europäischen Nachrichten- und Reiseredaktionen.

Die Folgen — mehr Gewalttaten und Suchterkrankungen zum Beispiel, um nur die zwei leider wichtigsten zu nennen –, wurden zwar von Anfang an in Thailand registriert, drangen jedoch bisher kaum bis nach Europa durch. Dabei wäre dies äußerst lehrreich, nachdem man in Allemannda auf Betreiben des umstrittenen „Mediziners“ und Gesundheitsministers Karl Lauterbach nun denselben Weg geht.

Der ungesund wirkende deutsche Minister, der in Harvard irgendwas mit Verwaltung von Kliniken und Krankenhäusern studiert haben soll und für schlechtes Englisch und vernachlässigte Zähne bekannt ist (was er mit vielen Drogensüchtigen und manchen Vegetariern gemein hat) und gefühlt mehr Zeit in Staatsfunk-Schwafelrunden als in seinem von uns bezahlten Ministerium verbringt, kommentierte seine eigene Gesetzesinitiative geradezu euphorisch.

Anders klingen kritisch recherchierte Berichte über das wiedererstandene Drogen“paradies“ Thailand.

Zum Beispiel hier: https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2024/cannabis-konsum-in-thailand-es-entwickelt-sich-zur-katastrophe/

Selbst der Staatsfunk und linkspopulistische bis linksradikale Redaktionen der Wahrheits- und Agendapresse berichteten schon darüber, daß die Drogen-Legalisierung zum Ende dieses Jahres in Thailand wieder aufgehoben werden soll und auch warum.

„Weltspiegel“: https://www.youtube.com/watch?v=r96fgsvoE9A
„Heute“: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/thailand-cannabis-verbot-100.html
„Stern“: https://www.stern.de/politik/ausland/warum-thailand-beim-legalen-cannabis-eine-kehrtwende-macht-34554576.html
„Lügel“: https://www.spiegel.de/ausland/thailand-plant-rueckkehr-zum-cannabis-verbot-a-1514e2b3-d6ae-4b1b-9dc8-873668a9cd0e

Hinrich Rohbohm berichtete am 27. September 2024 in der Jungen Freiheit (JF Nr. 40, Seite 12) über die negativen Auswirkungen der Drogen-Legalisierung in Thailand. Unter anderem zitiert er eine Restaurantbetreiberin in der Khaosan-Straße, dem Zentrum der in Thailand eigentlich nicht besonders gern gesehenen Billigtouristen und Spät-Hippies. Sie hofft, daß das Zeug möglichst bald wieder verboten wird:

„Die Freigabe von Cannabis entwickelt sich für unser Land immer mehr zur Katastrophe“, warnt die Mutter von drei Kindern. Die Zahl der Drogenabhängigen sei in den letzten Jahren rapide angestiegen. Besonders unter Jugendlichen. „Damit einhergehend hat auch die Gewalt unter ihnen zugenommen. Gerade hier auf der Khaosan Straße kann man das sehr gut beobachten“, sagt sie.

Drastisch erhöht, nämlich um über ein Drittel, habe sich die Zahl der Thais, die sich nach Cannabis-Konsum wegen psychischer Probleme in therapeutische Behandlung begeben mußte, was in Thailand eigentlich eine Seltenheit ist, da es wenig entsprechende Fachleute und Einrichtungen gibt. Schon im ersten Jahr der Cannabis-Freigabe ging die Zahl von unter 40.000 hoch auf über 60.000. Vor allem junge Thais hätten nach der Freigabe deutlich mehr Drogen konsumiert, zugleich stieg die dadurch ausgelöste Gewalt.

Besonders schlimm, so der JF-Artikel weiter, empfänden die Gegner der Freigabe die Tatsache, daß es in Thailand rund um den „legalen“ Drogenkonsum „praktisch keine Regeln“ gebe. So sei es üblich, dem Marihuana weitere Substanzen beizufügen und umgekehrt. Kekse und andere Lebensmittel würden mit legalen und illegalen Drogen vermengt angeboten.

Die Regierung will nun die Notbremse ziehen und den freien Verkauf zum Jahresende wieder verbieten. Man sieht vor allem Kinder und Jugendliche gefährdet. Allerdings gibt es in Thailand inzwischen eine starke Drogen-Lobby von Investoren, die das Verbot mit allen Mitteln verhindern will. Kunststück: Marihuana anzubauen ist bis zu 60 mal lukrativer als Reis zu pflanzen. Ein Regierungsmitarbeiter dazu laut JF:

Zuviele haben Plantagen gebaut, Geld investiert […] Sie alle würden viel Geld verlieren. […] Da ist die Büchse der Pandora geöffnet worden und nun bekommen wir sie kaum wieder zu. […] Sollte der Druck zu groß werden, wird die Regierung wohl zurückrudern müssen. Für die Gesundheit der thailändischen Bevölkerung wäre das fatal.

Das Drogendilemma in Thailand könnte ein kleiner und alles andere als berauschender Vorgeschmack auf die Folgen der Freigabe von Cannabis in Deutschland sein.