Am Abend des 24. November zogen sich die Demonstranten auf das besetzte Regierungsgelände zurück. Die PAD mußte eine schwere Schlappe in bezug auf den „final showdown“ hinnehmen, denn erreicht hat sie nichts. Ihre Aggression – viele Anhänger waren zumindest mit Schlagstöcken und Baseballschlägern bewaffnet –lief ins Leere, da sich die Polizei immer weiter zurückzog, um gewaltsame Zusammenstöße zu vermeiden. Die PAD suchte den Kampf, aber die Polizei ging jeder Konfrontation aus dem Weg. Doch ohne das von der PAD erhoffte Blutvergießen, gab es auch keine Unterstützung durch das Militär, dessen Eingreifen man provozieren wollte.
Es kam nur vereinzelt zu Zwischenfällen. Auf dem Flughafen verprügelten PAD-Demonstrantinnen den Vize-Polizeichef von Bangkok.
Die Reifen eines von der PAD gekaperten Busses wurden zerschossen, sechs bewaffnete PAD-Mitglieder verhaftet. Die städtische Busgesellschaft BMTA sagte, die PAD habe mehrere Busse entführt, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen. Bislang ist erst ein Bus wieder aufgetaucht. Der Verbleib der übrigen ist ungeklärt. Die BMTA hat nun die Routenführung mehrerer Buslinien geändert, damit „PAD-Gebiet“ umfahren werden kann.
PAD-Führer Chamlong Simüang, der den 24. November als „D-Day“, den Tag der Entscheidung, bezeichnete, verschob den D-Day nun auf den 25. November. Die Demonstration am 24. November sei nur eine Probe gewesen…
Wer sich zuerst bewegt, der verliert
Die Polizei kann es sich nicht leisten, gewaltsam gegen die PAD vorzugehen. Premierminister Somchai, immer noch in Peru, beauftragte Armeechef Anupong Paochinda für die Sicherheit in der Hauptstadt Sorge zu tragen. Paochinda hatte Somchai wegen der gewalttätigen Ausschreitungen am 7. Oktober kritisiert und dessen Rücktritt gefordert. Nun ist Anupong gezwungen, zu zeigen, daß er es besser kann. Da bleibt nur die Frage, wie weit die PAD mit ihren Provokationen gehen wird.
Autobahngebühr für PAD
Die PAD scheint der Meinung zu sein, Narrenfreiheit zu besitzen. Als sich eine PAD-Kolonne am frühen Morgen des 25. November in Bewegung setzte, um zum Flughafen zu fahren, weigerten sich die Fahrer, die Autobahngebühr für den Expressway zu zahlen. Daraufhin wurde der PAD verdeutlicht, sie könne die Autobahn nicht kostenfrei benutzen.
Sicherheitsmaßnahmen verstärkt
Die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen Don Müang wurden verstärkt, das Sicherheitspersonal in Alarmbereitschaft versetzt. Fluggästen wird empfohlen, sich möglichst früh zum Flughafen zu begeben, weil mit Staus und anderen Unbequemlichkeiten gerechnet werden muß.
Generalstreik fällt aus
Der Aufruf zum Generalstreik, der am 25. November beginnen sollte, ist erneut nicht befolgt worden. Zwar beteiligen sich einige Angestellte staatlicher Firmen an den Protesten, eine Auswirkung auf das öffentliche Leben hat dies aber nicht. „Einige“ Angestellte von THAI würden demonstrieren, hieß es, ebenso etwa 100 Eisenbahner. tn, bp, AP