pp Bangkok. Der bereits am 15. Mai geflohene deutsche, Carlo Konstantin Kohl, konnte jetzt in Bangkok in der Deutschen Botschaft verhaftet werden.
Wie wir bereits berichtet hatten, wurde der Mann laut den ersten Meldungen unter Begleitung zweier Interpolagenten von Australien nach Deutschland überführt. Während eines Zwischenstopps auf dem internationalen Flughafen Suwannaphum waren seine beiden Bewacher offenbar eingeschlafen. Der Deutsche konnte dann durch einen Sicherheitstüre aus dem Transitbereich des Flughafens und Bangkok fliehen.
Der Vorfall wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Erst 10 Tage später drang die Meldung an die Öffentlichkeit. Dabei wurden dann auch etliche Fragen aufgeworfen, warum und wie so die thailändischen Behörden nicht über den Gefangenentransfer informiert wurden.
Ebenfalls war es zunächst unklar, wie der Deutsche aus dem „gesicherten“ Transferbereich fliehen konnte. Später wurde dann rekonstruiert, dass er an einem Notausgang, der eigentlich nur mit einer Schlüsselkarte zu öffnen ist, einen Kurzschlussverursacht haben soll. Danach habe sich die Türe wohl einfach öffnen lassen.
Später wurde dann ebenfalls bekannt, dass die „wachsamen“ Begleiter des deutschen keine Interpolagenten, sondern Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma waren.
Die Flughafenleitung der AoT (Airports of Thailand) hatte nach dem Vorfall angekündigt, dass man jetzt alle Sicherheitstüren des Flughafens überprüfen werde. Offenbar waren dies Sicherheitslücken dem Betreiber bisher nicht bekannt.
Ein Offizier der Einwanderungsbehörde sagte gestern gegenüber der Presse, dass man unter anderem auch Beamte an der deutschen Botschaft in Bangkok auf der Suche nach dem Deutschen postiert habe. Diese Beamten konnten den Deutschen schließlich verhaften.
Carlo K. Kohl wurde mit einer Geldstrafe von 6.000 Baht wegen der illegalen Einwanderung in Thailand belegt. Er dürfte heute nach Deutschland abgeschoben werden.
In Australien hat ein Mitglied des Europäischen Parlaments, Eric Abetz, am Mittwoch die beiden Wachen von der australischen Einwanderungsbehörde offiziell kritisiert. Sie wären schuld an dem Vorfall, da sie während ihrer Arbeitszeit eingeschlafen wären.