steer Bangkok. Schon bevor er nach Thailand auswanderte, war der gelernte Setzer, graphische Gestalter und Werbefachmann Dettmar in seinem Metier erfolgreich. Dieter Bunkerd, einer seiner früheren Weggefährten, schrieb über diese Zeit erst kürzlich in seinem Online-Tagebuch.
Intensiv hatte sich Dettmar schon als Lehrling mit schönen Schriften und Typographie befaßt. Das war viele Jahre auch der TIP Zeitung für Thailand, deren langjähriger Chefredakteur er war, anzumerken.
2004 erschien darüber in der Zeitschrift "Die deutsche Schrift" des Bundes für deutsche Schrift und Sprache, ein Artikel (Im Original ganz in Fraktur gesetzt übrigens), der neuerdings auch im Internet nachzulesen ist. Wir wollen ihn den TIP-Lesern nicht vorenthalten: Fraktur geschrieben und gedruckt.
Roy mochte die gebrochenen Schriften, die 1940 in Nazi-Deutschland abgeschafft wurden. Sie waren in einem von Martin Bormann unterzeichneten geheimen Erlaß durch Adolf Hitler persönlich als "Schwabacher Judenlettern" diffamiert und nach 1945 im Gegensatz zu fast allen anderen im 3. Reich geächteten Dingen und Menschen niemals rehabilitiert worden.
(Im Gegenteil werden die Schriften, in denen Gutenberg seine Bibel druckte und Dürer seine Werke veröffentlichte, heute von rechten Politioten mißbraucht, und von Journalisten, die schon dadruch Ihre Ahnungslosikeit unter Beweis stellen, auch noch als "Nazi-Schriften" diffamiert.)
Roy verwendete in seiner Zeitung gerne Fraktur in den Überschriften, wenn er kommentierte, zu Deutsch, "Fraktur redete." Es gab aber im Tip auch ganze Texte, Anzeigen und sogar Beilagen in Fraktur. Passend, denn der Tip-Chef redete ja auch gerne "Fraktur".
Einige Monate nach dem oben genannten Artikel wurde Rolf Dettmar, gemeinsam mit zwei weiteren Personen, mit dem Förderpreis der Stiftung Deutsche Schrift für das Jahr 2004 ausgezeichnet.
Quelle: Der "Tip", eine deutschsprachige Zeitung in Thailand