Bangkok/Hawai. Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon war auf Geschäftsreise zu einer Sicherheitssitzung der Verteidigungsminister der ASEAN-Staaten in Hawai. Allerdings war er nicht nur mit seinem Sekretär dorthin unterwegs sondern er wurde von 38 Delegierten auf seinem Flug nach Hawai begleitet.
Nach seiner Rückkehr wurden die Kosten für den Flug öffentlich bekannt. Demnach musste der Steuerzahler 20.953.800 Baht für den Flug und die Verpflegung der Teilnehmer bezahlen.
Nachdem die Kosten für den Trip nach Hawai bekannt wurden, ging ein Sturm der Entrüstung durch die sozialen Netzwerke. Da der Besuch der Sicherheitssitzung der Verteidigungsminister der ASEAN-Staaten in Hawai als ein Regierungsgeschäft angesehen wurde, hatte General Prawit für sich selbst und sein Gefolge ein Flugzeugbei Thai Airways nach Hawaii gechartert.
Die Rechnung für den Flug bzw. die Reise, die von Donnerstag bis Sonntag dauerte, wurde später auf der Webseite des Sekretariats des Premierministers veröffentlicht. Nachdem die Rechnung online war, hagelte es bereits am Sonntag vernichtende Kommentare auf der Facebook Seite von Matichon Weekly.
Ein Merkmal der hitzigen Debatte betraf alleine die 600.000 Baht für Speisen und Getränke, die während des Flugs mit der Thai Airways in Rechnung gestellt wurde. „Die haben anscheinend mit dem Geld der Steuerzahler nur um sich geworfen“, war einer von vielen bösen Kommentaren bei Facebook.
Dieses informelle Treffen zwischen den ASEAN-Verteidigungsministern und ihrer US-Partner sollte die Zusammenarbeit zwischen den südostasiatischen Block und Washington fördern. Das Treffen endete am Samstag und der Minister flog zusammen mit seinen 38 Begleitern wieder nach Bangkok zurück.
Anschließend wurde die Rechnung präsentiert:
- Flugzeug mieten – 3.835.200 Baht
- Treibstoffkosten – 10.776.000 Baht
- Nahrung und Getränke – 600.000 Baht
- Abfertigungs- und Service Gebühren für den Flug – 2.636.400 Baht
- Sonstige Aufwendungen – 3.106.200 Baht
Gesamt Betrag: 20.953.800 Baht
Viele Nutzer fragten sich anschließend, ob der Minister und sein Gefolge auf dem Flug nach Hawai nur Kaviar und Champagner zu sich genommen hätten. Vize-Premierminister und Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon war empört über solche „Unterstellungen“ und beharrte am Dienstag darauf, dass er keinen Kaviar auf dem 20,9 Millionen Baht Flug gegessen habe.
Anhand der Bilder und Informationen, die auf einer Facebook-Seite veröffentlicht wurden, war die erste Mahlzeit auf dem Charterflug von Bangkok nach Honolulu ein Snack, der aus Kaviar und italienischen Parmaschinken serviert wurde. Das Foto wurde als In-Flight Menü beschrieben und bisher allerdings nicht bestätigt.
Verteidigungsminister General Prawit Wongsuwon sagte später, dass er auf dem Flug nur Reis und Nudeln gegessen habe.
Als Reaktion auf die Nachfrage von vielen Nutzern, die Namen der 38 Delegierten die ihn auf seinem Flug nach Hawai begleitet haben offen zu legen, sagte General Prawit gegenüber Reportern dass sie sich dazu an den Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalmajor Khongcheep Tantrawanich wenden sollten.
Außerdem, so erklärte er weiter, sei auch ein Reporter mit an Bord gewesen der über die Reise berichten sollte.
Der stellvertretende Sprecher der Phuea Thai Partei, Herr Anusorn Iamsa-ard sagte, dass sich inzwischen nicht nur er sondern auch die Thais über die Identität der 38 Delegierten wunderten die General Prawit auf der Reise begleitet haben. „Wurden sie wirklich alle benötigt“? fragte er und forderte ebenfalls General Prawit auf, die Namen der 38 Delegierten offen zu legen.
Der Vize-Präsident der Thai Airways Usanee Sangsingkeo wiederholte inzwischen eine Erklärung die er bereits am Montag gemacht hatte. Die gemeldeten Charter-Gebühren von 20,95 Millionen Baht seien nur ein mittlerer Preis Satz in Übereinstimmung mit den Vorschriften. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass die tatsächlichen Gebühren die erhoben werden, niedriger sein könnten.
Thai Airways Präsident Charamporn Jotikasthira sagte das gleiche in einer Anmerkung, die auf Der Facebook-Seite der Thai Airways am Dienstag veröffentlicht wurde.
Premierminister Prayut Chan-o-cha bestand am Montag darauf, dass er keine Untersuchung in diesem Fall anordnen werde. Er sagte, dass die Delegation auf der Reise nach Hawaii Geschäftlich unterwegs war und dort keinen Urlaub gemacht habe.
Außerdem fügte er noch hinzu, dass es keinen Direktflug von Bangkok nach Hawai gebe und deswegen die Maschine gechartert wurde.
- Quelle: Bangkok Post