Bangkok. Die jüngste Zinssenkung durch die Bank of Thailand (BOT) konnte den Aufwärtstrend des starken Baht nicht eindämmen und die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung vor Jahresende um 0,25 Prozentpunkte erhöhen, prognostizieren die Ökonomen.
Während in der Erklärung der Zentralbank zur Leitzinssenkung die Stärke des Baht nicht erwähnt wurde, vermuten Ökonomen, dass die Stärke des Baht und dessen Auswirkungen auf die thailändische Wirtschaft als Hauptgrund für die Entscheidung des geldpolitischen Ausschusses, den Leitzins um 0,25 Prozent zu senken Punkt – von 1,75 Prozent auf 1,50 Prozent – am Mittwoch (7. August) war.
Der Baht hat bis jetzt im Jahr 2019 im Vergleich zu den Nachbarwährungen um 5,5 Prozent zugelegt, und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Stärke des Baht zeigen sich allmählich in der schlechten Exportleistung des Landes, sagte Herr Yunyong Thaicharoen, der erste geschäftsführende Vizepräsident und Leiter vom Siam Commercial (SCB) Wirtschaftsinformationszentrum der Bank.
Die Zentralbank berücksichtige allerdings das Wirtschaftswachstum bei der Betrachtung der Geldpolitik, was dann schließlich am 7. August zu einer Senkung des Leitzinses führe.
Der EIC geht jetzt allerdings davon aus, dass die Bank von Thailand den Zinssatz im Jahr 2019 erneut um weitere 0,25 Prozent senken wird. Dabei soll auch der Leitzins aufgrund vieler wirtschaftlicher Faktoren, wie der Auswirkungen des Handelskriegs zwischen den USA und China, der mittlerweile schon zu einem Währungskrieg eskaliert ist, sowie das verzögerte Konjunkturpaket der Regierung, auf 1,25 Prozent gesenkt werden.
Der Baht wurde am 7. August 2019 nach der Zinssenkung mit 30,77 Baht gegenüber dem US-Dollar bewertet und schwächte sich laut der BOT am 6. August nur um 0,01 Baht gegenüber 30,76 Baht gegenüber dem US-Dollar ab.
Die Wirksamkeit der früheren Maßnahmen der Zentralbank zur Eindämmung des Aufschwungs des Baht sei dabei allerdings unklar, sagte Tim Leelahaphan, ein Ökonom bei der Standard Chartered Bank.
Bereits im Juli verringerte die BOT die Obergrenzen für ausstehende Salden gebietsfremder Baht Konten (NRBA) und gebietsfremder Baht Konten für Wertpapiere (NRBS) von 300 Mio. Baht auf 200 Mio. Baht.
Die jüngste Maßnahme der Bank von Thailand (BOT) zur Steuerung des Zuflusses ausländischer Gelder dürfte sich nicht auf langfristige Auslandsinvestitionen im Land auswirken, sagte Pornpen Sodsrichai, die Direktorin für Wirtschaftsanalyse bei BOT am Donnerstag (25. Juli).
Marktanalysten sehen in dieser Ankündigung den Versuch der Zentralbank, die spekulativen Kapitalzuflüsse in die thailändische Wirtschaft zu reduzieren und dabei auch gleichzeitig die Volatilität des Baht unter Kontrolle zu halten.
Seitdem wurde der Baht leicht von 30,81 Baht auf 30,77 Baht pro US-Dollar aufgewertet.
Diese Maßnahmen können allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor ihre Auswirkungen auf den Baht gezeigt werden, sagte der StanChart Ökonom.
Zwar haben die Maßnahmen des BOT die Stärke des Baht nicht erfolgreich gebremst, was den thailändischen Exportzahlen geschadet hat, aber die Maßnahmen sollen den Baht zumindest in Schach halten und verhindern, dass er noch stärker als bisher wird, sagte Mana Nimitvanich, der erste Vizepräsident der „ Global Business Development and Strategy Group „ der Krungthai Bank.
Trotz der beabsichtigten Auswirkungen der Maßnahme erwartet die Experten der Krungthai Bank jedoch eine weitere Aufwertung des Baht und prognostizieren dabei auch noch, dass der Baht zum Jahresende 30,2 Baht gegenüber dem US-Dollar erreichen wird.
Die Ökonomen vermuten, dass der Hauptgrund für die Stärke des Baht von den Maßnahmen des BOT weitgehend unberührt bleibt, da der Leistungsbilanzüberschuss Thailands von 6 Prozent des BIP dazu führt, dass ausländische Investoren das Land als Investitionsziel und als „ sicheren Hafen “ wahrnehmen.
- Quelle: The Nation Thailand