BANGKOK. Die wirtschaftlichen Aussichten Thailands würden erheblich von einem Anstieg der Coronavirus Fälle beeinflusst, wie das Protokoll der letzten Sitzung der Zentralbank am Mittwoch (6. Januar) zeigte, da die Bank of Thailand (BOT) die Notwendigkeit sah, begrenzten politischen Spielraum zu bewahren.
Am 23. Dezember 2020 verließ der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank den eintägigen Rückkaufsatz für ein fünftes Treffen in Folge auf einem Rekordtief von 0,50 %, nachdem er Anfang 2020 drei Kürzungen vorgenommen hatte, um eine von den Coronaviren betroffene Wirtschaft zu unterstützen.
Die Zentralbank sah dabei die Notwendigkeit, einen begrenzten politischen Spielraum zum effektivsten Zeitpunkt beizubehalten, da die Situation im Zusammenhang mit einer neuen Welle von Coronavirus Infektionen nach Angaben des Protokolls höchst ungewiss blieb.
„Thailands Wirtschaftsprognose würde im Falle eines erneuten Anstiegs der Covid-19 Neuinfektionen erheblich beeinträchtigt“, warnte das Protokoll.
„Der Ausschuss sah daher die Notwendigkeit, die Entwicklung genau zu beobachten und zu überwachen, um die Angemessenheit der staatlicher Maßnahmen zu bewerten“, wird in dem Protokoll weiter berichtet.
Auf der Dezember-Sitzung senkte die BOT seine BIP -Wachstumsprognose für 2021 von 3,6 % auf 3,2 % und prognostizierte für 2020 einen Rückgang um die 6,6 %.
Nachdem es den thailändischen Behörden monatelang gelungen war, die Ausbreitung des Virus in der Gemeinschaft weitgehend einzudämmen, führte eine Reihe von Fällen im Dezember im Zusammenhang mit Wanderarbeitnehmern und einer Spielhölle zu Infektionen in mehr als der Hälfte der thailändischen Provinzen.
Neue Beschränkungen zur Bekämpfung des Ausbruchs, dem bislang schwerwiegendsten des Landes, werden wahrscheinlich die sich abzeichnende Erholung der Wirtschaft beeinträchtigen. Einige Analysten senken die diesjährigen Wachstumsaussichten auf unter 3 %.
Der Ausschuss war auch besorgt darüber, dass ein rascher Anstieg des Baht eine fragile Erholung beeinträchtigen könnte, heißt es in dem Protokoll.
Ein neues Devisen Ökosystem sollte beschleunigt werden, um strukturelle Probleme auf dem Devisenmarkt anzugehen und ausgewogenere Kapitalflüsse zu fördern.
Das neue Ökosystem würde es den Thailändern ermöglichen, leichter und in größeren Mengen im Ausland zu investieren, die Flexibilität beim Devisenrisikomanagement für Unternehmer zu erhöhen und den Wettbewerb zwischen den Devisendienstleistern zu fördern, heißt es in dem Protokoll weiter.
- Quelle: Thai Visa, Nachrichtenagentur Reuters