Bangkok/Asien. Seit dem Start der ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft am 1. Januar 2016 machen sich nicht nur die Lehrer und Schüler sondern auch die politischen Entscheidungsträger Sorgen um die Englischen Sprachkenntnisse der thailändischen Arbeitskräfte.
Laut den Angaben des EF English Proficiency Index 2015 Education First Language Institute gehört Thailand zu den nicht englischsprechenden Ländern mit „Sehr niedrigen“ Englischkenntnissen. Sie sind nicht auf der Höhe um in der regionalen Wirtschaft mit dem freien Arbeitsmarkt zu konkurrieren.
Die Englischkenntnisse der Thais liegen von 16 Ländern in Asien an 14. Stelle. Von 70 aufgeführten Ländern in der Welt liegt Thailand an 62. Stelle.
Der 20-jährige höhere Berufsstudent an der Technologischen Hochschule in Chonburi, Herr Tothsaporn Thongdee sagte, dass er sich Sorgen darüber macht, ob seine Englischkenntnisse stark genug für seine zukünftige Karriere als Buchhalter in der Wirtschaftsgemeinschaft sind.
„Ich glaube zwar, dass ich gut im Rechnungswesen bin, aber trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich aufgrund meiner mangelnden Englischkenntnisse einen Job nach meinem Studium finde“.
Im Rahmen der ASEAN-Vereinbarung über eine gegenseitige Anerkennung werden die Fachkräfte für acht Berufszweige aufgeführt. Dazu gehören:
Buchhaltung, Technik, Vermessung, Architektur, Pflege, medizinische Versorgung, zahnärztliche Dienstleistungen und Tourismus.
„Der Wettbewerb wird vor allem für die Arbeitnehmer härter, die sich nicht gut vorbereitet haben. Es kommen genügend Arbeiter aus anderen Ländern, um hier bei uns zu arbeiten“, sagte ein 16-jähriger Student, der einen Hotel Management Kurs in Englisch an der Chetupon Handelshochschule belegt hat.
Premierminister Prayuth Chan-ocha hatte in seiner Rede zum neuen Jahr die Thais aufgefordert, vor allem ihre Fähigkeiten in Englisch zu verbessern. Er sieht es als einen großen Schwachpunkt an, dass die Bürger kaum in der Lage sind, in Englisch zu kommunizieren.
Er appellierte an die Menschen ihre Fähigkeiten zu steigern damit sie in der ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft mithalten können. Aufgrund des neuen verschärften Wettbewerbs wird Thailand mit zahlreichen Englisch sprechenden Bürgern aus den Nachbarländern konfrontiert, fügte Regierungssprecher Sansern Kaewkamnerd hinzu.
Der Chef des englischen Programms der Chetupon Handelshochschule Herr Amornrat Kreetatorn sagte: „Nach der Einführung der Wirtschaftsgemeinschaft wird der Arbeitsmarkt wettbewerbsfähiger werden. Menschen mit einer höheren Qualifikation in der englischen Sprache sind dabei ganz klar im Vorteil und werden eher eine Arbeitsstelle finden“.
„Ich sehe einen Zustrom von englischsprechenden Fachkräften aus den Philippinen die die nicht englischsprechenden Mitarbeiter aus Thailand ersetzen. Unsere Studenten müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Arbeitnehmer mit stärkeren Englischkenntnissen in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt bevorzugt werden“.