Alibaba ist keine Monopolgefahr für Thailand, versichert Premierminister Prayuth

Alibaba ist keine Monopolgefahr für Thailand, versichert Premierminister Prayuth

Bangkok. Nachdem der Online Handelsgigant Alibaba in dieser Woche mehrere Absichtserklärungen „ Memoranden of Understanding „ ( MoU ) zum angeblichen Wohl von Thailand unterschrieben hat, haben zahlreiche Politiker und Kritiker ihre Bedenken darüber geäußert, dass die mächtige Alibaba Gruppe eine Monopolstellung in Thailand einnehmen könnte.

Bei einem Treffen zwischen Premierminister Prayuth Chan o-cha und dem Mitbegründer und geschäftsführenden Vorsitzenden der Alibaba Gruppe, Herrn Jack Ma am Donnerstag, hat die chinesische E-Commerce Alibaba Gruppe zugesagt, dass sie insgesamt elf Milliarden Baht in Thailand investieren will, um damit die Wettbewerbsfähigkeit von Landwirten mit geringem Einkommen zu steigern.

Die chinesische E-Commerce Alibaba Gruppe will insgesamt elf Milliarden Baht in Thailand investieren.
Die chinesische E-Commerce Alibaba Gruppe will insgesamt 11 Milliarden Baht in Thailand investieren.

 

Bei dem Treffen am Donnerstag haben Jack Ma und die thailändischen Behörden insgesamt vier Absichtserklärungen unterschrieben, die den Beginn von Alibabas bedeutender Investition in den vielgepriesenen Ost-Wirtschaftskorridor (EEC) sowie ein damit verbundenes „Smart Stadt „Projekt einleiten. Weitere unterzeichnete Vereinbarungen betrafen Programme zur Förderung des Fremdenverkehrs, der digitalen Wirtschaft und der Personalentwicklung.

Experten und Kritiker der Regierung machen sich Sorgen befürchten, dass die Alibaba Gruppe sich so Schritt für Schritt eine Monopolstellung in Thailand sichern und weiter ausbauen könnte.

Regierungssprecher Generalleutnant Sansern Kaewkamnerd erklärte daraufhin gestern, dass Premierminister Prayuth Chan o-cha gesagt habe, dass er sich der Sorgen über diesen Handel durchaus bewusst sei. General Prayuth drängte allerdings darauf, dass die Öffentlichkeit ihre Meinung überdenken und öffnen sollte, um auch die guten Vorteile dieser Zusammenarbeit zu sehen, fügte Regierungssprecher Sansern hinzu.

Die Alibaba Group hat sich verpflichtet, insgesamt 11 Milliarden Baht in Thailand zu investieren, was nach Ansicht von General Prayuth vor allem den Kleinbauern und ländlichen Unternehmen des Landes zugute kommen könnte, da die mächtige Alibaba Gruppe über verschiedenste neue Technologien verfügt.

Anmerkung: Bei den ersten Berichten zu diesem Handel war noch von einer Milliarde Baht die Rede.

Im Rahmen der Zusammenarbeit haben die Alibaba Gruppe und das thailändische Handelsministerium den ersten offiziellen thailändischen Reis-Flagship-Store auf der T-Mall, der weltgrößten Plattform für Marken und Einzelhändler, bekannt gegeben.

Die T-Mall Handelsplattform hat Zugang zu mehr als 1,4 Milliarden chinesischen Verbrauchern und soll laut den Angaben den Online Verkauf von beliebten Thai-Früchten in China weiter vorantreiben.

Jack Ma, Mitbegründer und geschäftsführenden Vorsitzenden der Alibaba Gruppe sagte, dass Durian und andere thailändische Produkte demnächst auch über das Internet gehandelt werden können.
Jack Ma, Mitbegründer und geschäftsführenden Vorsitzenden der Alibaba Gruppe sagte, dass Durian und andere thailändische Produkte demnächst auch über das Internet gehandelt werden können.

 

Der E-Commerce-Experte Pawoot Pongvayayapanu begrüßte am Samstag Alibabas Investition in Thailand. Gleichzeitig schlug er allerdings auch vor, dass sich die thailändische Behörden und Unternehmer auf diese neue Handelsplattform einstellen und ihre Geschäftsstrategien entsprechend anpassen sollten.

„Das thailändische Einzelhandelsgeschäft wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren völlig in die Hände von ausländischen Geschäftsleuten fallen. Das liegt vor allem an ihren riesigen ausländischen Investitionen und den vielen Verbindungen in die ganze Welt, die natürlich auch durch das immer weiter wachsende Internet bestimmt werden“, warnte Pawoot, der Präsident des thailändischen E-Commerce Verein, auf seiner Facebook-Seite.

Was die Regierung anbelangt, sagte er weiter, so sollte sie mehr Exporte von thailändischen Waren nach China vorantreiben. Gleichzeitig sollte sie aber auch darauf achten, dass der Import aus China mit kreativen Mitteln verzögert werden sollte.

Herr Pawoot fügte hinzu, dass die Regierung auch im eigenen Land Experten für den Online-Handel finden sollte, um diese Art von neuartigen Geschäften systematisch voranzutreiben.

Regierungssprecher Sansern sagte gestern, Ministerpräsident Prayuth habe dem Wirtschaftsteam befohlen, den wirtschaftlichen Wettbewerb wieder auszugleichen. „Während wir sorgfältig über die Verwendung von Leistungen für ausländische Investoren nachdenken, müssen wir dabei allerdings auch die thailändischen Investoren und die kleineren und mittleren Unternehmen ( KMU ) schützen“, sagte er.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa