Bangkok. Laut den Angaben einer Quelle des thailändischen Verteidigungsministeriums, die nicht genannt werden wollte, plant die thailändische Armee, bis zum Jahr 2020 insgesamt 120 in den USA hergestellte Panzerfahrzeuge zu erwerben. Die ersten zehn der gepanzerten Fahrzeuge sollen laut den Angaben der Quelle bereits im nächsten Monat (September 2019) in Thailand eintreffen, berichtet die Nachrichten Agentur Reuters.
Die Vereinigten Staaten drosselten nach dem Militärputsch 2014 durch General Prayuth Chan o-cha die Militärhilfe für Thailand, aber die Beziehungen haben sich nach den umstrittenen Wahlen in diesem Jahr, bei denen die Zivilherrschaft unter der Regierung des ehemaligen Junta Führers Prayuth Chan o-cha offiziell wiederhergestellt wurde, bereits schon wieder gebessert.
Armeechef Apirat Kongsompong teilte während eines Interviews mit der Nachrichtenagentur Reuters am 9. August 2019 in Bangkok den Reportern mit, dass Thailand bis Ende des Jahres )2019) 70 in den USA hergestellte gepanzerte Infanterie Trägerfahrzeuge und im nächsten Jahr 50 weitere erhalten werde. Auf die Nachfrage der Reporter nach dem Preis, gab er aber den Wert des Deals nicht preis.
Thailands Chef der königlichen Armee, Apirat Kongsompong, spricht während eines Interviews mit Reuters am 9. August 2019 in Bangkok,
„Die erste Lieferung wird aus 10 Fahrzeugen bestehen und bis Ende des Jahres werden es 70 weitere gepanzerte Fahrzeuge sein“, sagte der Chef der Armee, General Apirat.
„Das nächste Los wird dann weitere 50 gepanzerte Fahrzeuge umfassen“, fügte er hinzu.
Er sagte, die gepanzerten Fahrzeuge würden an einem Stützpunkt in Chachoengsao, südlich der Hauptstadt Bangkoks, stationiert.
Auf Nachfrage von Reuters standen Beamte der US-Botschaft nicht sofort zur Verfügung, um die Bemerkungen des Armeechefs zu kommentieren.
Eine Quelle des Verteidigungsministeriums teilte Reuters mit, dass Thailand für 47 Fahrzeuge bezahlt habe und die USA beim diesjährigen Kauf 23 Fahrzeuge kostenlos liefern würden, während im nächsten Jahr 50 weitere gekauft würden.
Die USA werden der thailändischen Armee auch bei der technischen Wartung der Fahrzeuge helfen, fügte die nicht genannte Quelle weiter hinzu. Laut den weiteren Angaben wurde die Quelle deswegen nicht identifiziert, weil sie nicht befugt war, mit den Medien über den Deal mit den USA zu sprechen.
Im Juli 2019 gab das US-Außenministerium dagegen bekannt, dass es einen von Regierung zu Regierung geschlossenen Vertrag über den Verkauf von 60 gepanzerten Stryker Fahrzeugen und Ausrüstungen zu einem geschätzten Preis von 175 Millionen US-Dollar genehmigt hatte.
Der Stryker ist ein vierachsiger 8×8-fähiger-Radschützenpanzer der U.S. Army und beruht auf dem 8×8-Chassis des Piranha III von Mowag (Lizenzbau bei General Dynamics). Er wurde im Jahr 2002 eingeführt. Das U.S. Marine Corps verwendet seit 1983 das technisch eng verwandte, jedoch leichter gepanzerte Vorgängerfahrzeug Piranha II unter der Bezeichnung LAV-25.
Der Stryker bildet das Rückgrat der neu geformten sieben Stryker Brigade Combat Teams (SBCT). Die Idee hinter diesen Brigaden ist, hochmobile und kampfstarke Verbände innerhalb von 96 Stunden an jeden Ort der Erde verlegen zu können.
Der Transport findet mit den Transportflugzeugen C-5 „Galaxy“, C-17 „Globemaster III“ und C-130 „Hercules“ statt. Aus diesen Transportflugzeugen kann der Stryker auch mit Fallschirmen als Luftfracht ins Zielgebiet abgeworfen werden.
Unter der Junta-Herrschaft kaufte Thailand Panzer und Schützenpanzer aus China, um alte US-Modelle zu ersetzen, und plante, ein gemeinsames Zentrum mit China zu errichten, um militärische Ausrüstung zu produzieren und zu warten, da sich die Beziehungen zwischen Washington und seinem ältesten Verbündeten in Südostasien nach dem Putsch 2014 abgekühlt hatten.
Die Vereinigten Staaten bleiben also nach wie vor ein wichtiger Verbündeter für Thailand, berichten die Medien.
Nächste Woche wird in Thailand die erste Seeübung zwischen den US-Marinen und dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) sowie die 11. Chefkonferenz der indopazifischen Armee am 9. September stattfinden.
Am 2. September beginnt in Gebieten vor dem Kap von Ca Mao in Vietnam eine fünftägige gemeinsame Seefahrtübung mit 10 ASEAN Nationen und der US NAVY. Marineoffiziere aus insgesamt 10 ASEAN Staaten werden sich der US-Marine bei ihrer ersten gemeinsamen militärischen Übung anschließen, um so möglichen Sicherheitsbedrohungen in den südostasiatischen Gewässern entgegenzuwirken.
Der Kommandeur der thailändischen Patrouillenstaffel, Konteradmiral Somphong Nakthong, soll nach den Angaben eines Beamten des Ministeriums, der nicht genannt werden wollte, die Leitung der kombinierten Task Force übernehmen.
Kapitän Matt Jerbi, der Chef des 7.ten US-Zerstörergeschwaders wird laut den weiteren Angaben der Quelle ein stellvertretender CTF (Capture the Flag) Kommandeur sein.
- Quelle: Bangkok Post, Nachrichtenagentur Reuters