Putschversuch der PAD-Pseudo-Revoluzzer vorerst gescheitert

Am 26. August stürmten vermummte Demonstranten der PAD gegen 5 Uhr den TV-Sender der Regierung NBT. Als etwa 50 Personen von der Polizei verhaftet wurden, gelang es der PAD in einer zweiten Welle, den TV-Sender unter Kontrolle zu bringen. Dennoch gelang es NBT weiterzusenden, der Versuch, den Sender zu hacken und über diesen PAD-Propaganda zu verbreiten, mißlang. Die Sendestation wurde schließlich aufgegeben, die Demonstranten zogen sich zurück.

Eroberung von Regierungsgebäuden

Mehrere Ministerien fielen in die Hand der Demonstranten, deren Zahl auf 30 000 geschätzt wurde, darunter die Ministerien für Bildung, Transport, Landwirtschaft und Finanzen. Das Energieministerium wurde ebenfalls belagert.

Schließlich gelang es den Demonstranten, den Regierungssitz einzunehmen, die Polizei soll dabei „hilflos“ zugesehen haben. Samak sah sich gezwungen, ins Hauptquartier des Militärs umzuziehen.

Außerhalb Bangkoks blockierten Tausende von Demonstranten Verkehrsverbindungen, vor allem um Chumphon, die Straße in den Süden des Landes war nicht mehr passierbar.

Premierminister Samak hielt eine TV-Ansprache und forderte die Demonstranten auf, sich zurückzuziehen. Diese verkündeten kurz danach einen „Sieg“, wie auch immer der ausgesehen haben mag und weigerten sich, die Belagerung der Straßen und Gebäude zu beenden.

Sondhi Limthongkul, TV-Magnat und einer der Führer der PAD, sagte, die PAD werde das Regierungsgebäude so lange besetzt halten, bis die Regierung zurücktritt. Die von Samak gesetzte Frist um 18 Uhr für die Räumung wurde ignoriert.

Am Abend trat Samak vor die Kameras und informierte ausländische Journalisten über die Lage. Er sagte sinngemäß, daß sich die Regierung nicht von einer Handvoll Straßenbanditen in die Knie zwingen lasse. Ständig hätte die PAD an der Regierung etwas auszusetzen und immer neue Erklärungen gefunden, weshalb Samak zurücktreten solle. Zuerst wollte die PAD verhindern, daß Samak die Verfassung ändert, als er davon Abstand nahm, warf die PAD Kabinettsmitgliedern Majestätsbeleidigung vor. Als ein Minister deshalb zurücktrat, stürzte sich die PAD auf den Konflikt um den Tempel Preah Vihear mit Kambodscha. Hier konnte, so Samak, aber inzwischen mit dem Nachbarland eine Einigung erzielt werden. „Sie hassen Thaksin, sie hassen mich“, sagte Samak über die PAD.

Entgegen ihres Namens will die People’s Alliance for Democracy (Volksallianz für Demokratie) die Demokratie beenden und eine demokratisch gewählte Partei stürzen. Nach Plänen der PAD sollen 70% der Abgeordneten ernannt und nur 30% gewählt werden.

Die PAD hat kaum oder keinen Rückhalt im Volk. Daher ist die angezettelte Revolution, die allein daher diese Namen nicht verdient, im Grunde zum Scheitern verurteilt. Selbst Samak-Gegner sind entsetzt, daß die angeblich so friedliche PAD nun doch Gewalt einsetzt, um ihre Ziele zu erreichen. Bei der Erstürmung des Senders NBT wurde mindestens ein Journalist geschlagen, Gegenstände wurden zerstört, die vermummten PAD-Anhänger waren bewaffnet. Die PAD, bei der es sich nicht einmal um eine Partei handelt, läßt auch offen, was nach der Regierung Samak kommen soll, sofern der Putsch gelingen soll – wobei der Armeekommandeur erneut wiederholte, daß ein Eingreifen des Militärs auf keinen Fall in Frage komme. bp, tn, Prachatai, bbc, la