Schwere Zeiten für die Schirmfabriken

Das Bo Sang Umbrella Village verzeichnet einen Rückgang von ausländischen Aufträgen um 50%. Es wird befürchtet, daß die eigentlich krisenfeste Schirmherstellung mit den schwersten Problemen seit 30 Jahren zu kämpfen haben wird.

Nach wie vor stellen die Leute in dem Dorf im Bezirk San Kamphaeng die Schirme her, aber sie wissen nicht, wann und ob sie verkauft werden können.

Die Materialkosten – Bambus – betragen für einen Schirm je nach Größe zwischen fünf und 14 Baht. Die Rahmenhersteller erhalten pro verkauften Schirm einen Anteil von einem Baht. Bei diesem Einkommen macht sich jeder Rückgang von Umsätzen sofort bemerkbar.

Die Rahmen seien früher jeden Tag verkauft worden, sagte ein Mitarbeiter. Nun würden nur noch einmal pro Woche die Rahmen verkauft. Die Anzahl sei aber dieselbe. Die Schirmfabriken teilten zur Begründung mit, es lägen keine Aufträge vor.

Zwar kommen nach wie vor Touristen nach Bo Sang, sie würden aber nichts mehr kaufen. In dem Schirmherstellungszentrum lagern derzeit zehntausend Rahmen, von den Dorfbewohnern werden keine mehr gekauft. Es ist derzeit fast unmöglich, überhaupt noch Schirme zu verkaufen.

Ein Sprecher des Zentrums sagte, die Aufträge aus den USA und Europa seien um 70% zurückgegangen, allein im Dezember 2008 seien Aufträge mit einem Volumen von 2 Mio. Baht storniert worden. Auch was den Verkauf vor Ort betrifft, sieht es nicht anders aus: Fuhren früher noch bis zu 30 Touristenbusse täglich vor, sind es augenblicklich höchstens zwei – und dann habe man noch Glück gehabt.

Auch in der Schirmfabrik hat sich zwischenzeitlich herumgesprochen, daß die augenblickliche Krise nicht mit der von 1997 verglichen werden kann. Damals kamen Ausländer nach Thailand und ausländische Firmen importierten Waren aus Thailand, denn das Ausland hatte Geld. Das ist jetzt anders. cmm